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Die Leistungskurve
zeigt stetig nach oben

Tischtennis: Talent Alexej Martens setzt sich hohe Ziele

Von Marco Twente
Bielefeld (WB). Vor Saisonbeginn sicherte sich Tischtennis-Verbandsligist SV Brackwede die Dienste eines der größten Talente des Bezirks Ostwestfalen-Lippe. Alexej Martens hat es in kurzer Zeit geschafft, sich im Herrenbereich zu etablieren. Nach dem Titel bei den Bezirksmeisterschaften der Jungen und dem zweiten Platz in der A-Klasse qualifizierte sich der 17-Jährige jüngst für die Deutschen Meisterschaften der unteren Spielklassen (bis Verbandsliga) in Bremen.

Für Vater und Trainer Viktor Martens war dieser Erfolg keine Überraschung. »Gegen beide Gegner in der Qualifikation hat er eine positive Bilanz«, freute Martens Senior über die Leistung seines Sohnes, der sich innerhalb von drei Jahren von der Jungen- bis in die Herren-Verbandsliga spielte. Seine Chancen bei der »kleinen« DM in Bremen mag Alexej indes nicht zu beurteilen. »Ich weiß nicht, was mich erwartet«, sieht Martens ein Weiterkommen aus der Gruppe als Erfolg an.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn er dieses Vorhaben in die Tat umsetzt, denn bisher zeigte die Leistungskurve von Martens stetig nach oben. Im Jahr 1990 kam Viktor Martens mit seiner Familie aus Orenburg/Südural nach Deutschland.
Mit bereits sechs Jahren begann Sohn Alexej beim TSG Harsewinkel seine Tischtennis-Laufbahn. »Sein Weg war vorgezeichnet. Ich war Trainer in Rußland und meine Tochter Olga spielte bereits«, berichtet Viktor Martens. Im Jahr 2003 folgte der Wechsel in den Herrenbereich zu Landesligist SV Spexard, für den Alexej in der vergangenen Saison eine 19:2-Bilanz im oberen Paarkreuz hinlegte. »Er musste einfach höher spielen«, legte ihm Vater Viktor einen Wechsel ans Herz. »Nach dem verpassten Aufstieg mit Spexard hatte ich Angebote aus der Oberliga«, berichtet Alexej. Da Martens aber von der Realschule zum Gymnasium wechselte und bei der SVB auf gute Bedingungen traf, gab er den Bielefeldern den Zuschlag.
»Brackwede ist traditionell ein guter Verein. Unser Ziel ist eindeutig der Aufstieg in die Oberliga«, gibt Martens eine klare Ansage. Mit einer 15:4-Bilanz im mittleren Paarkreuz hatte er maßgeblichen Anteil am Erfolg seines Teams. Der Lohn hierfür: In der Rückrunde wird Martens »Oben« zum Einsatz kommen. »Da möchte ich auch nur vier Spiele verlieren«, gibt sich das Talent selbstbewusst.
Mit zwei bis drei Mal Training pro Woche soll dieses Unterfangen gelingen. Überwiegend absolviert er seine Einheiten beim Heimatverein in Harsewinkel. Dort trainiert er mit Spielern aus der Jugend. »Die schwächeren Gegner muss ich durch Intensität ausgleichen«, so Martens, der eher selten bei der SVB trainiert.
Mit Schwester Olga (früher für Oberligist VfL Oldentrup aktiv) hat Martens ein besonderes Vorbild. Im diesem Jahr freut er sich auf seine ersten Westdeutschen Meisterschaften bei den Herren im Februar. Bei den Jungen ist er bereits unter den besten zehn im WTTV zu finden.
Dem kurzfristigen Ziel Oberligaaufstieg soll irgendwann einmal die Qualifikation für die Deutschen Einzelmeisterschaften sowie beruflich ein Biologiestudium folgen. »Er verbessert sich permanent«, sieht Vater Viktor noch Potenzial. Ein Traum des Coaches und Vaters in Personalunion wäre es, »wenn Alexej und Olga irgendwann zusammen im Mixed antreten.« Wenn der Weg des Alexej Martens weiter so steil nach oben verläuft, dürfte diesen Zielen nicht allzu viel im Wege stehen.

Artikel vom 18.01.2006