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Kinodebüt erntet vier
bayerische Filmpreise

»Das Leben der Anderen« stürmisch gefeiert


München (dpa). Der Film »Das Leben der Anderen« über einen abtrünnigen Stasi-Hauptmann hat bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises abgeräumt. Das Kinodebüt von Florian Henckel von Donnersmarck heimste bei der Galafeier am Freitagabend in München vier der wichtigen Filmpreise ein, unter anderem den für den besten Schauspieler (Ulrich Mühe) und das beste Drehbuch. Der mit 200 000 Euro dotierte Hauptpreis ging an das bewegende Kinodrama »Sophie Scholl - die letzten Tage« von Marc Rothemund, das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. »Das Leben der Anderen« läuft erst im März in den Kinos an.
Zu den Stars des Abends zählte der Oscar-Preisträger Maximilian Schell, der unter großem Beifall den Ehrenpreis für sein Lebenswerk als Schauspieler, Autor und Regisseur entgegennahm. »Die Preise bekommt man, wenn man sie nicht mehr braucht«, scherzte der 75-jährige Weltstar, der mit Filmen wie »Das Urteil von Nürnberg« berühmt geworden war.
Nina Hoss vergoss Tränen der Rührung, als sie für ihre Rolle in dem Liebesepos »Die weiße Massai« als beste Schauspielerin geehrt wurde. Sie sei ein »Ass mit Herz und Wärme«, schwärmte Til Schweiger, als er ihr den Porzellan-Pierrot überreichte. Einen ungewöhnlichen Laudator hatte der Dokumentarfilmer Philip Gröning für sein Werk »Die große Stille« über die zum Schweigen verpflichteten Karthäusermönche. Er empfing den Preis vom Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter. Der Kirchenmann betonte: »Wir stehen in der Gefahr, von Lärm und Hektik weggespült zu werden.« Der bayerische Filmpreis wird seit 1979 verliehen und ist mit 300 000 Euro dotiert.

Artikel vom 16.01.2006