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»Wir spielen in derselben
Liga wie die anderen Kinos«

Fortsetzung des Lichtwerks mit neuen Möglichkeiten


Bielefeld (bp). Zurzeit sei »jeder Tag ein Abenteuer«, sagt Jürgen Hillmer, Geschäftsführer des »Lichtwerks im Ravensberger Park«. Noch ist die Alte Tischlerei, in der das Kino mit drei Sälen entsteht, eine Baustelle, Hillmer ist aber voller Zuversicht: Am Donnerstag, 19. Januar, um 19.30 Uhr läuft der erste Film an.
Das ist »Gabrielle - Liebe eines Lebens« mit Isabelle Huppert in der Titelrolle. Um 20.15 Uhr ist - in Erstaufführung - »Die große Stille« zu erleben, ein Film über das Mutterkloster des legendären Schweigeordens der Karthäuser. Hillmer: »Er bleibt zwei Wochen im Programm.« Eröffnungsfilm Nr. 3 ist »Ono« als Vorpremiere (20.45 Uhr); Produzent Raimond Goebel persönlich stellt den Film am Samstag, 21. Januar (20.45 Uhr) und Sonntag, 22. Januar, 11.45 Uhr vor. In der neuen Reihe »Fast verpasst« ist dann noch »Sin City« zu sehen (22.45 Uhr).
Hillmer sieht das neue Kino-Zentrum »als Fortsetzung des alten ÝLichtwerksÜ mit neuen Möglichkeiten«. Freitags bis sonntags soll es Kinderkino geben, eine neue Reihe nennt sich »Goldige Zeiten« - dort sind Filmklassiker zu sehen, zum Auftakt »Bonnie und Clyde«. Das Repertoire-Kino komme wieder zu seinem Recht. Gleichzeitig lebt die Matinée wieder auf, sonntags um 11.30 Uhr (»Kinder des Olymp«), »Ninotschka«).
Wie bisher werde man weiterhin auch Filme mit Untertiteln zeigen. Hillmer ist überzeugt: »Oft werden sehenswerte Filme aus nicht-typischen Filmländern gar nicht erst synchronisiert. Außerdem hat man vom Original mehr als von der Übersetzung - zum Beispiel die Originalstimmen der Schauspieler.«
In den ersten beiden Wochen soll das »Lichtwerk im Ravensberger Park« bereits von 13 Uhr an geöffnet haben, um Besuchern Gelegenheit zu geben, sich die neuen Säle samt großzügigem Foyer anzuschauen. Die offizielle Eröffnung für geladene Gäste ist am 27. Januar, am 3. Februar soll erneut eine Party im »Lichtwerk« gefeiert werden - ab 21 Uhr für alle.
Neu: Gruppen und Schulklassen können vormittags eine Sondervorführung eines bestimmten Filmes sehen - nach Anmeldung (Tel.: 05 21 / 5 57 67 77).
Neu ist auch die Preisgestaltung. Hillmer: »Da haben wir uns an den üblichen Eintritten orientiert.« Es gibt keine Studentenermäßigung mehr auf die normale Eintrittskarte, dafür einen ermäßigten »Lichtwerk«-Pass (12 Euro, normal sind 18 Euro). Der Pass ist zwölf Monate lang gültig und macht jede Kinokarte um zwei Euro günstiger. Die normale Karte kostet 7 Euro, montags ist Kinotag für 5 Euro, Kinder und ein erwachsener Begleiter zahlen je 4 Euro.
Jürgen Hillmer und Kinoleiter Matthias Kossmann haben durch die drei Säle auch die Möglichkeit, Filme, die ein großes Publikum finden, länger zu zeigen. Überhaupt finden sie: »Wir spielen jetzt in derselben Liga wie die anderen Lichtspielhäuser - bislang haben wir ja beinahe eine andere Sportart ausgeübt.« Das alte »Lichtwerk« an der August-Bebel-Straße ist seit gut drei Wochen geschlossen, bleibt aber für Seminare, Workshops und Veranstaltungen erhalten.

Artikel vom 14.01.2006