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Bewusstsein als bestimmendes Element

Yogazentrum Bielefeld in neuen Räumen an der Meller Straße


Bielefeld (sas). Stephanie Peczynsky zeigt die Waage: Mit erhobenen Armen neigt sie sich langsam nach vorne, während sie zugleich das linke, gestreckte Bein nach hinten hebt. Zaghaft, befinden die Zuschauer, wirke die Ausführung. Die Yogalehrerin zeigt die Übung erneut - »willensfixiert« dieses Mal. Das Bewusstsein bestimmt die Körperlichkeit, will sie damit zeigen. Und die Yogaübungen sollen zur Konzentration auf sich selbst und letztlich zu einem harmonischen Seelenleben führen.
Stephanie Peczynsky betreibt mit Wolfgang Richter - Sozialpädagoge und Yogatherapeut - das Yogazentrum-Bielefeld. Nach dem Umzug von der Nikolaus-Dürkopp-Straße in die Alte Boge-Fabrik an der Meller Straße haben die beiden ihr Angebot am Samstag mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt. Mehr als 100 Quadratmeter groß ist jetzt ihr Übungsraum. Mit seinen weißen Wänden und hellem Teppichboden strahlt er eine angenehme Atmosphäre aus. Zudem lenkt wenig ab.
Zahlreiche Interessierte sind gekommen, kauern vor Wolfgang Richter und Stephanie Peczynsky auf Decken auf dem Boden und lassen sich das Prinzip, nach dem Yoga funktioniert, erläutern. »Unsere Übungen sind Konzentrations-, sind Seele-Bewusstseinsübungen.« Ziel ist, das Bewusstsein von Ängsten, Sorgen und Nöten zu befreien, die Reinigungsübungen sollen zu mehr Lebensfreude und innerer Ruhe führen.
»Es geht um Geist, Seele und Materie - in dieser Reihenfolge.« Wenn der Körper bei den Übungen still verharrt, erklärt Peczynsky, geschehe die Bewusstseinsarbeit, lerne man sich selbst zu erkennen, erlebe Blockaden oder fehlende Spannkraft. 30 Grundübungen, die, so Richter, auch von jedem Anfänger auszuführen seien, erlernen Kursteilnehmer in zehn Wochen, 15 bis 20 Kurse gibt es pro Woche.
Als besonderes Angebot gibt es Yoga für Kinder. »Dafür habe ich eigens ein therapeutisches Kinderyoga-Konzept erstellt«, betont Richter. Zielgruppe sind Kindergärten und Grundschulen, aber insbesondere auch hyperaktive Kinder. »Wir helfen ihnen zur Ruhe zu kommen, Nervosität und Zappeigkeit abzulegen und zu sich zu finden.« Spielerisch und phantasievoll, vor allem aber ohne Leistungsanspruch wird dies vermittelt.
Daneben soll das Angebot an Betriebsyoga intensiviert werden. »Wir gehen in Betriebe, führen die Kurse bei uns oder auch in womöglich näher gelegenen Therapiezentren durch.« Schwerpunkt sind Stressabbau, Entspannung und die Konzentration auf Wirbelsäulenprobleme und Haltungsschwierigkeiten. Zwei- bis dreimal im Monat soll es zudem Meditationswochenenden geben.

Artikel vom 17.01.2006