16.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Langweilig, aber gewonnen

Basketball: Glanzloser 88:70-Erfolg der Dolphins gegen Krefeld

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Es gibt Partien, da zählt beim Schlusspfiff einfach nur das Ergebnis. So auch bei der Auseinandersetzung der TSVE-Basketballer in heimischer Halle gegen das Erst-Regionalliga-Schlusslicht Krefeld Panthers. Mit 88:70 (45:33) holten sich die Dolphins den von Trainer Ilijas Masnic geforderten Sieg.

»Das war wohl das langweiligste Spiel, was ich je von den Dolphins gesehen«, hatte dieser Zuschauer diese Analyse nach Spielschluss sicherlich nicht exklusiv. Da fehlte bei beiden Teams einiges, um Stimmung bei den zirka 250 Zuschauer in der Carl-Severing-Halle aufkommen zu lassen. Schlusslicht Krefeld spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten, was gegen die Zonendeckung der Gastgeber wirklich nur eingeschränkt gelang.
Aber auch die Bielefelder fanden nie zu ihrem Rhythmus. Kein geordneter und flüssiger Ballvortrag. Einfach zu statisch und in der Offense zu linkslastig sowie zu oft zu unkonzentriert und mit unnötigen Ballverlusten. Nicht aggressiv und nicht schnell genug und beim defensiven Rebound nicht immer präsent. »Das war kein schönes Spiel. Solch einen Gegner muss man mit 40 Punkten schlagen. Für mich zählt nur der Sieg. Ein 88:70-Erfolg hätte ich vor dem Match sofort unterschrieben«, meinte Trainer Ilijas Masnic.
Das Spiel der Dolphins, in dem der Überraschungsmoment bis auf zwei oder drei Aktionen zu kurz kam, lebte praktisch von Einzelaktionen. Insbesondere von den beiden US-Amerikanern Maurice McLemore und David Bunts, die zusammen 50 Punkte markierten. Zwar war Bunts mit 30 Punkten (2 Dreier) der beste Werfer, doch der Flügelspieler ist nach seiner Verletzung längst noch nicht wieder in bester Verfassung. Es fehlt noch die Spritzig- und die Schnelligkeit sowie die absolute Sicherheit im Spielaufbau.
Es fehlte einfach der Motor im Spiel der Dolphins. Ein Mann wie Emre Atsür, der wegen beruflicher Verpflichtungen erneut sein Heimdebüt verschieben musste, hätte für mehr Druck sorgen können. Dafür war der »Diesel« (Tobias Hülsmeier) überraschend wieder dabei. Sein Entschluss sich wegen befürchteter geringerer Einsatzzeiten abzumelden, revidierte er 24 Stunden vor dem Match. Auch Dejan Cvjetkovic mischte mit neuem Visum seit dem sechsten Spieltag wieder mit. Beiden war anzumerken, dass die Sicherheit im Spiel und die Abstimmung mit den Kollegen noch fehlt.
Natürlich war auch das Fehlen von Nordin Chaddadi ein Faktor für den blassen Auftritt der Dolphins. Der 2,02-Meter große Flügelspieler zog sich am Freitagabend am Ringfinger der linken Hand einen Kapselriss zu. »Ich hoffe, dass ich nächste Woche gegen Schwelm wieder dabei bin«, hofft Chaddadi.
Dann geht es zum Tabellenzweiten, der am Samstag souverän mit 92:60 beim GV Waltrop gewann. »Dann müssen wir uns gewaltig steigern. Mit solch einer Leistung brauchen wir dort überhaupt nicht anzutreten«, so ein selbstkritischer Teammanager Maik Mertens.
TSVE-Dolphins: McLemore (20/2), Mertens (14/2), Rondas (16/3), de Juan (0), Hülsmeier (5), Selant (0), Bunts (30/2), Cvjetkovic (3).
Viertel: 23:21,22:12,29:21,14:16.

Artikel vom 16.01.2006