14.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Einfach draufhauen: Chris und Andreas fordern Carolin zu einer schnittigen Mutprobe heraus, denn unter einem der Papierhütchen steckt ein Messer.

Perfekte Illusion aus
dem Hut gezaubert

Magische Momente mit Chris & Andreas Ehrlich

Von Curd Paetzke (Text und Fotos)
Herford (HK). Obermagier David Copperfield hätte wohl, wäre er im Stadttheater gewesen, am Ende der Vorstellung vielleicht anerkennend »Ehrlich währt am längsten« gemurmelt - und Zauberlehrling Harry Potter hätte sich eingestehen müssen, dass er noch viel lernen muss, um das Niveau eines magischen Duos zu erreichen, das nicht aus Hogwarts, sondern aus Herford kommt. Andreas und Chris Ehrlich haben dem Publikum bei ihrer Show einen im wahrsten Sinn des Wortes zauberhaften Abend beschert.

Dabei gingen die Meister der Illusionen im Verlauf ihrer Benefiz-Veranstaltung (der Erlös fließt dem Förderverein der Kinder- und Jugendklinik Herford und dem Verein »Therapeutisches Reiten im Warmenautal« zu) nicht gerade zimperlich miteinander um. So legte Andreas seinen Bruder Chris in Ketten, um ihn anschließend mit viel Getöse von gleich drei monströsen Kreissägen zerkleinern zu lassen. Die Revanche des »Zersägten«, der die Tortur zum Erstaunen der Zuschauer ohne jede Schramme überstanden hatte, folgte auf dem Fuße. Andreas wurde kurzerhand vor eine Maschine gespannt, wie sie unter Tage bei Tunnelbohrungen eingesetzt wird und wurde - ach, du liebe Güte! - von einem sich von hinten nähernden Gewinde regelrecht aufgespießt, um sodann senkrecht in Richtung Decke befördert zu werden. Wow! Das hatte internationales Format, erinnerte in der Tat an die gigantischen Zauber-Event-Shows, für die der Meister aller Zauberer, David Copperfield, bekannt ist.
Doch Magie, lernte man an diesem Abend, kann auch in kleinen Dingen ganz groß sein. Da ist beispielsweise diese Sache mit dem Ehrlich-Praktikanten »Alexandro«. Woher zum Kuckuck wusste die Bauchrednerpuppe, dass eine Zuschauerin namens Nicole aus Gütersloh kommt. Noch bevor »Alexandro« seine charmante Plauderei mit der Dame aus der vierten Reihe begann, hatte er den Wohnort nämlich bereits auf ein Pappschild geschrieben. Und da ist dieser Trick mit dem 50-Euro-Schein. Vor den Augen des Publikums (und zum Entsetzen des Schein-Besitzers aus Reihe 6) verwandelte sich die Banknote in einen läppischen Fünfer und hatte damit nicht nur eine Null verloren, sondern auch die Farbe gewechselt. Zum Glück funktionierte diese finanzielle Transaktion auch andersrum - was dazu führen könnte, dass die stets klammen Finanzminister von Bund und Ländern die Ehrlich-Brüder mal zu einer Tasse Kaffee einladen, um gewisse Dinge mit ihnen zu besprechen...
Brandneu war die Show, die Andreas und Chris Ehrlich (2004 zu den »Magiern des Jahres« gekürt) im Herforder Stadttheater präsentierten. Es war eine großartige und beeindruckende Reise in eine Welt, in der Illusionen und Magie regieren.

Artikel vom 14.01.2006