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Lobgesang
und Sanctus
zum Schluss

Haller Bach-Tage

Von Klaudia Genuit-Thiessen
Halle (WB). Die jüdische Musiktradition und ihre Spuren in der christlichen Tonkunst stehen im Mittelpunkt der 43. Haller Bach-Tage. In elf Konzerten setzt die renommierte Konzertreihe in Halle (Kreis Gütersloh) vom 3. bis 12. Februar Akzente unter dem Thema »Wege zum Schalom - vom Aufschrei zum Dank«.

Ein Überblick: Mit »Liedern zum Frieden« beginnt das Festival beim ersten Chorkonzert, begleitet vom Kammerorchester Ensemble aperto auf historischen Instrumenten. Die Bachsche »Kunst der Fuge« kennen zu lernen, lädt der profilierte Organist Martin Lücker gleich im Anschluss bei einem besinnlichen »Wandelkonzert« zu später Stunde ein. Als musikalischer Vortrag angelegt ist ein Gesprächskonzert mit dem Organisten Prof. Andor Izsák, Direktor des Europäischen Zentrums für jüdische Musik. Die stimmgewaltige Chormusik der Synagoge bestimmt eine Soirée mit dem Hamburger Synagogalchor: »Das verstummte Lied«.
Im Stil der Comedian Harmonists ist beim Barockkonzert das internationale renommierte Vokalensemble »Die Singphoniker« mit Liedern zu Liebe, Frieden, Freundschaft zu hören. Streichquartette von Bach, Schostakowitsch und Beethoven, umrahmt von Texten jüdischer Autoren aus der Zeit der Verfolgung, die die Schauspielerin Therese Berger vorträgt, bestimmen das Gesprächskonzert. Bachsche Musik als Gotteslob: Das Orchesterkonzert widmet sich dem großen Barockmeister sowie der spielfreudigen Musik seines Zeitgenossen Vivaldi. In die Welt des 17. Jahrhunderts entführt das »duo pianoworte« beim Kinderkonzert. Das große Chorkonzert setzt mit Mendelssohns »Lobgesang« und Bachs »Sanctus« aus der h-moll-Messe einen stimmgewaltigen Abschluss - in der Haller Johanniskirche sowie erstmals auch in der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld.
www.haller-bach-tage.de

Artikel vom 20.01.2006