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Sennestädter Kantorei
plant »Elias«-Aufführung

Dorothea Schenk leitet die Musiker seit fünf Jahren an

Von Jutta Albers
Sennestadt (WB). Auf ein spannendes Jahr können sich die Musiker der Kantorei der evangelischen Kirchengemeinde Sennestadt einstellen. Eines ihrer »Aushängeschilder«, das Vokalensemble, wird im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele am 27. Mai die Vesper unter Leitung von Kantorin Dorothea Schenk in der Dresdner Kreuzkirche gestalten.

Schenk steht der Kantorei seit fünf Jahren vor und kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: Mehr als 200 Menschen im Alter von fünf Jahren bis über 80 musizieren aktiv unter ihrer Anleitung. Das »kleine Jubiläum« der Kantorin nahmen sie selbst und der »Verein der Freunde und Förderer der evangelischen Kantorei Sennestadt« zum Anlass, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Als Nachfolgerin von Martin Hoffmann hatte sich Schenk auf die damals vakante A-Kirchenmusikerstelle - die aktuell letzte evangelische 100-prozentige A-Stelle auf Bielefelder Gebiet - beworben. 20 Bewerbungen lagen dem Presbyterium damals vor. Den Zuschlag erhielt die junge Musikerin mit der selten umfassenden Ausbildung, die neben dem Studium an der Musikhochschule Lübeck unter anderem Fortbildungen in den Bereichen Leitung von Kinderchören und Dirigieren von Orchestern absolviert hatte.
Sie habe in Sennestadt ein gutes Umfeld für kirchenmusikalische Arbeit vorgefunden, betonte Schenk. Dazu gehöre die Unterstützung durch das Presbyterium, die Mitarbeiter, den Förderkreis und Sponsoren ebenso wie die große Zahl aktiv Musizierender und eine »singende Gemeinde«. Ihr Ziel war es, möglichst viele Menschen unterschiedlichen Alters zu erreichen.
Mehr als 5000 Zuhörer besuchen pro Jahr die jeden Monat stattfindenden Konzerte in der Jesus-Christus-Kirche, die sich durch Kollekte und eingeworbene Gelder selbst tragen. Stolz ist die Kantorin auch auf das Orchester, das sie als »wahren Schatz« bezeichnet. Während ihrer Zeit sind neun Mitglieder hinzugekommen, so dass das Instrumentalensemble jetzt ohne professionelle Verstärkung von außerhalb auskommt.
Akzente setzen Sänger und Musiker über die Grenzen Sennestadts hinaus mit künstlerisch hochkarätig besetzten und auf hohem interpretatorischen Niveau gebotenen Oratorien-Aufführungen. Möglich sind diese nur durch die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Bielefeld, den Sennestadtverein, die Hanns-Bisegger-Stiftung, den Förderverein, andere Sponsoren wie Firmen und Geschäftsleute vor Ort. Unter Schenks Leitung wurden bereits »Die Schöpfung« von Haydn, der »Lobgesang« von Mendelssohn, die Requiem-Vertonungen von Brahms und Mozart und Bachs Weihnachtsoratorium aufgeführt. Für November wird Mendelssohns Oratorium »Elias« vorbereitet.
Zum Auftakt der Kirchenmusik in diesem Jahr musiziert am Sonntag, 29. Januar, das Pfeiffer-Trompeten-Consort, das schon zweimal in der Jesus-Christus-Kirche auftrat. Vom Sommersemester 2006 wird Dorothea Schenk zusätzlich die Leitung des Bielefelder Universitätschors übernehmen. Dazu erklärte sie: »Meine Tätigkeit als Kantorin auf der vollen A-Stelle in der evangelischen Kirchengemeinde in Sennestadt wird durch eine Übernahme der Leitung des Universitätschores nicht beeinträchtigt werden. Bei den momentanen Querelen um die Leitung des Universitätschores handelt es sich um einen universitätsinternen Konflikt, den ich nach meiner Wahl vorgefunden habe und der daher auch von der Universität gelöst werden wird.«

Artikel vom 17.01.2006