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Kommentar
SPD auf der Suche

Das Herz am linken Fleck


Ja, es ist wahr und sollte nicht übersehen werden: Auch die SPD hat es schwer, nicht nur die CDU verfehlte ihr hohes Ziel.
Nur noch haarscharf ist die SPD an der Regierung geblieben. Von Gerhard Schröder wurde sie - zumindest optisch - verlassen, von Franz Müntefering programmatisch weitergereicht und wird nun geführt von einem Vorsitzenden, der noch beweisen muss, dass sein sozialdemokratisches Herz am rechten - will sagen: linken - Fleck sitzt.
Noch nicht einmal August Bebels Taschenuhr, die in jüngsten Jahren häufiger von einem Vorsitzenden zum nächsten weitergegeben wurde, hat er uns bis heute gezeigt. Wie will man da wissen, ob der Ostdeutsche vom Demokratischen Aufbruch im besten sozialdemokratischen Sinne richtig tickt?
Mit dem Thema Familienpolitik dürfte das schwerlich zu beweisen sein. So richtig das Engagement für Kinder und mehr ist, so gut hat SPD-Familienministerin Renate Schmidt über Jahre das Machbare unter Beweis gestellt. Und auch im Wettlauf um die Forderung nach Kindergarten zum Nulltarif kommt SPD wie Union - gestern noch mit Ursula von der Leyen - zu spät. Das fordert selbst die FDP schon lange. Reinhard Brockmann

Artikel vom 16.01.2006