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Alltägliches
statt Gewalt

»Großstadtrevier« mit neuen Folgen

ARD, 18.50 Uhr: Kiez und Kriminelle, St. Pauli und Schutzpolizisten: Der TV-Dauerbrenner »Großstadtrevier«, der heute zu seiner 20. Staffel startet, hat sich von keiner Konkurrenz einschüchtern lassen.
Hat ihren Partner fest im Griff: Katja Metz (Anja Nejarri) und Dirk Matthies (Jan Fedder).

Die von Film-Regisseur Jürgen Roland (80) bei einem Neujahrs-Klönschnack der Hamburger Polizei aus der Taufe gehobene ARD-Reihe verzichtet noch immer auf zu viel Action und Gewalt, erzählt stattdessen von alltäglichen Fällen der »kleinen Leute« - und hat sich zur Kultserie mit regelmäßig zwischen fünf und sechs Millionen Zuschauern entwickelt. Im Dezember 1986 hatten die TV-Polizisten ihre Ermittlungen aufgenommen.
Das Erfolgsgeheimnis der Geschichten um die Polizisten auf der Wache im 14. Revier liegt für Krimi-Altmeister Roland »in der Realitätsnähe, der guten Produktion und den Schauspielern«. Wenn der Hamburger Filmemacher über die Vorabendserie spricht, zitiert er auch gern Regisseur Billy Wilder: »Um einen erfolgreichen Film zu drehen, braucht man drei Dinge: ein gutes Buch, ein gutes Buch, ein gutes Buch!«.
Im »Großstadtrevier« geht es um alltägliche Fälle - vom Ladendiebstahl bis hin zum Heiratsschwindler. »Und Jan Fedder ist einfach eine Augenweide«, lobt Roland den Schauspieler, der als Dirk Matthies seit vielen Jahren die Sendung prägt.
Auch in der 20. Staffel kommt auf die Crew vom »Großstadtrevier« eine Menge Arbeit zu: In der ersten Folge (»Abgründe«) muss sich Polizistin Katja Metz (Anja Nejarri) die Frage stellen, ob der Fremde, dem sie begegnet ist, ein Vergewaltiger ist. Genau an der Stelle, an der der Mann verletzt aufgefunden wird, wurde in der Nacht eine Frau überfallen. In einem späteren Fall bringt eine dubiose Brautentführung Metz und Matthies auf die Spur eines Mannes, der nach dem Tsunami von seiner Frau für tot erklärt worden war. Und ihrem Kollegen Lothar Krüger (Peter Heinrich Brix) vertraut sich bei einer Razzia auf der Reeperbahn ein Boxer an, der um sein Leben fürchtet.
Im Kollegenkreis der sympathischen Beamten gibt es so manche Entwicklung, die nicht Privatsache bleiben kann. Beispielsweise ist Fabian Brandt (Tommaso Cacciapuoti), der Jüngste im Team, Vater geworden. Jedenfalls stellt ihm eine alte Liebe aus Osnabrück auf der Wache den kleinen Moritz als seinen Sohn vor.

Artikel vom 16.01.2006