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Sennebahn muss auf
der Schiene bleiben

OWL-SPD fordert Ausbau der Strecke


Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Der Ausbau der Sennebahn zwischen den zwei ostwestfälischen Oberzentren Bielefeld und Paderborn müsse »einfach gelingen«. Das sagte der frühere Verkehrsminister Axel Horstmann bei einem Neujahrsempfang der SPD in Bielefeld.
Weder die Strecke nach Rahden noch der »Haller Willem« seien, wie von Skeptikern seinerzeit befürchtet, am Bedarf vorbei gebaut worden. Sie hätten vielmehr die Nachfrage um bis zu 33 Prozent erhöht. Horstmann im Rückblick: »Das Geldargument zählte nicht.«
Der SPD-Bezirkschef fürchtet, dass die Region bei der neuen Landesregierung »schlechter wegkommt«. So müsse Paderborns Landrat Manfred Müller (CDU) ohne Unterstützung aus dem Bezirk allein beim neuen CDU-Verkehrsminister für die Sennebahn werben. Andererseits könne Minister Oliver Wittke ungestört Düsseldorf einen unterirdischen Messe-Anschluss spendieren - oberirdisch wäre halb so teuer.
Der »konfrontative« Regierungskurs von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sei nicht mehr lange durchzuhalten, sagte Horstmann. »Auf der Leimspur der FDP« führten etwa die Abschaffung der Schulbezirksgrenzen und die Aufhebung des Mieterschutzes schon bald zu einigen Kurskorrekturen - weg von neoliberaler Programmatik: »Die Rollen Rüttgers sind nicht vorbei.«
Der in Paderborn gefürchtete Neubau des Flughafens Kassel-Calden sei nur noch zu stoppen, »wenn in Hessen die Vernunft einkehrt«. Das erklärte Ute Berg, Mitglied im Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Technologie. Der Bund habe leider, entgegen Darstellungen der Union, keinen Einfluss auf die hessischen Entscheidungen. Zu erwartende Klagen aus dem Umfeld und eine neue EU-Richtlinie gegen Fehlsubventionierungen im Luftverkehr könnten eventuell noch verhindern, dass am Ende zwei Flufghäfen rote Zahlen schrieben.

Artikel vom 14.01.2006