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Eisenbahn-Institution Olaf Teubert wird am Sonntag 70 Jahre alt.

Freie Fahrt für den Vollblutbahner

Olaf Teubert wird am Sonntag 70 Jahre alt und hat jede Menge Pläne


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Eisenbahn ist sein Leben. »50 Dienstjahre und fünf Monate schafft heute niemand mehr«, bekennt Olaf Teubert nicht ohne Stolz. Er begann seine Karriere bereits mit 14 Jahren, wechselte zwischendurch die Lok - von der Reichsbahn Ost zur Bundesbahn West - und dampfte bis zur Pensionsgrenze mit 65 Jahren durch. Am Sonntag feiert Olaf Teubert seinen 70. Geburtstag im Freundes- und Familienkreis.
Mancher Bielefelder kennt Teubert als Restaurator der wertvollen Dampflok 01 150, die beim großen Feuer im Nürnberger Museum niederbrannte und jetzt zum zweiten Mal die ganze Aufmerksamkeit des Jubilars benötigt. Für die meisten Bielefelder ist Teubert die Institution Eisenbahn, selbst so etwas wie eine Epoche von Dampf bis Diesel.
Geboren in Großwig in der Dübener Heide, war Teubert schon 1938 nach Leipzig gekommen. 1955 verließ der gelernte Probefahrt- und Inspektionsschlosser die Reichsbahn Ost und kam mit 19 am zweiten Weihnachtstag in den Westen nach Bielefeld, wo seine Schwester seit zwei Jahren lebte. Teubert, immer ein Mann des offenen Wortes und ein kritischer Geist in einer modernen Welt, die solche Kritik offensichtlich dringend nötig hat, lernte in Bielefeld noch einmal neu. »Eine Karriere bei der Bahn gab es nur auf der Lok, Mechaniker hatten die genug«, erinnert sich Teubert.
Auf diese Weise kam der pfiffige Vollblutbahner zu seinem Image, jede Weiche und jedes Signal im Land zu kennen. Seit der deutschen Einheit steuerte der Mann auf der Lok auch in die neuen Länder, kam bis zur Pension in Diensten der Frachtsparte Cargoweit herum und widmet sich seither, bei bester Gesundheit und mit einem neuen Hüftgelenk, wieder seinem liebsten Steckenpferd: Dampflok pflegen und fahren.

Artikel vom 14.01.2006