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Rotkäppchen behält gelbes Trikot

Kati Wilhelm Zweite im Sprint hinter der Französin Sandra Bailly

Ruhpolding (dpa). 1,4 Sekunden fehlten Weltcup-Spitzenreiterin Kati Wilhelm nach 7,5 Kilometern zum erhofften dritten Saisonsieg im Sprint-Biathlon-Weltcup von Ruhpolding.

Allerdings verteidigte die Zella-Mehliserin mit dem zweiten Platz hinter Sandrine Bailly (Frankreich), die ihren ersten Saisonerfolg feierte, ihre Führungen im Gesamtweltcup und in der Disziplinwertung. »Wahrscheinlich hat's an meiner Abfahrtstechnik gelegen, dass ich auf dem letzten Kilometer die entscheidenden Sekunden eingebüßt habe. Bei der vorletzten Zwischenzeit war ich ja schon an Sandrine vorbei«, beklagte Wilhelm. Platz drei ging mit 23,6 Sekunden Rückstand an die Russin Swetlana Ischmuratowa, die als einzige der Top-Athletinnen ohne Schießfehler blieb.
»Heute war trotz der nahezu idealen Bedingungen nicht einfach zu schießen. In der Staffel schießt es sich leichter, wenn man die drei Reservepatronen hat«, sagte Bundestrainer Uwe Müßiggang zu den weitaus mehr Fehlern als zwei Tage zuvor im Staffelrennen: »Vier unserer Mädchen waren aber mit ihrem einen Fehler gut dabei - und die Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag ist ordentlich. Ich bin immer zufrieden, wenn wir eine auf dem Stockerl haben.«
Kati Wilhelm kämpfte vor 14 500 Zuschauern auf der Schlussrunde bis zum Umfallen. »Ich bin derzeit wirklich richtig gut drauf, auch wenn die harte Oberhofer Woche Kraft gekostet hat. Die tollen Ergebnisse stärken das Selbstvertrauen«, schätzte Wilhelm ein. Neben »Rotkäppchen« haben auch Martina Glagow (Mittenwald) als Sechste mit 43,1 Sekunden Rückstand, Andrea Henkel (Großbreitenbach/+1:14,6 Minuten) auf Platz 14 und Katrin Apel (Frankenhain/+1:30,0) mit Position 17 noch beste Aussichten im Verfolgungsrennen.

Artikel vom 14.01.2006