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Paderborn prüft
die Königsblauen

Azaouagh vor Einstand für Schalke

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Endet in Paderborn die lange Leidenszeit von Mimoun Azaouagh? Der Kleinste im Schalker Kader soll an diesem Samstag (14.30 Uhr, Hermann-Löns-Stadion) zum ersten Mal für Königsblauen auflaufen. Im Testspiel zu Gunsten der Andreas-Gärtner-Stiftung fordert Zweitliganeuling SC Paderborn 07 die Elf um den neuen Chefcoach Mirko Slomka.

Der Ex-Mainzer, vor einem Jahr nach Gelsenkirchen gewechselt, hat eine 14-monatige Zwangspause hinter sich. Meniskusriss, Innenbandriss und insgesamt drei Eingriffe am Knie warfen den 23-Jährigen immer wieder zurück. »Der Eindruck im Training ist sehr gut, aber die letzte Entscheidung muss Mimoun selbst treffen«, will Slomka seinen Spieler nicht unnötig unter Druck setzen. Der Mittelfeld-Mann selbst war noch unentschlossen: »Nur wenn alles stabil bleibt, macht es Sinn«, wird er im »Kicker» zitiert.
Mit Gerald Asamoah (schob Sonderschichten in Phoenix, Arizona) und dem Schweden Sören Larsen (Sprunggelenk) haben die Schalker aber noch zwei weitere Problemfälle zu lösen.
Ohne Neuzugang Bernhard Erkinger (nach Mittelfußbruch Trainingsrückstand), Torhüter Stephan Loboué (in Frankreich), Thorsten Becker (Kreuzbandriss) und wohl auch Dennis Schulp (Sehnenreizung am Sprunggelenk) muss Paderborns Coach Jos Luhukay auskommen. Viel experimentieren möchte der Holländer im letzten Test, für den im Vorverkauf bereits mehr als 6000 Tickets abgesetzt wurden, aber trotzdem nicht: »Wir wollen gut vorbereitet in die Rückrunde gehen und unseren Weg forsetzen. Für alles andere ist die Zeit zu knapp.«
Torhüter Tom Starke (Bayer Leverkusen) sowie die neuen Stürmer Albert Bunjaku (SV Schaffhausen) und Sebastian Schoof (SF Siegen) werden zwar Einsatzzeiten bekommen, große Chancen, kurz vor dem Rückrundenauftakt noch in die erste Elf zu rücken, haben sie aber nicht: »Es gibt für mich zurzeit keinen Grund, die gegen Karlsruhe siegreiche Mannschaft großartig zu verändern«, gibt Trainer Luhukay seiner stark aufspielenden Hinrunden-Elf einen kleinen Bonus. Ein Freifahrtsschein sei das aber nicht: »Entscheidend ist die letzte Trainingswoche, erst am Samstag vor dem Spiel wird festgelegt, wer auflaufen darf.«
Während sich die Schalker als einziger Erstligist wieder ausschließlich in Deutschland auf die Rückrunde vorbereiten, kehrten die Paderborner erst am Freitagabend aus ihrem achttägigen Trainingslager in Costa Ballena (Spanien) zurück. Deshalb warnt der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk auch vor zu hohen Erwartungen: »Die Mannschaft bräuchte jetzt erst mal einen Tag Pause. Aber wenn man so einen Testgegner bekommen kann und dann noch für einen gute Zweck spielt, muss man zugreifen.«
Zumal die Schalker gar keinen anderen Termin mehr frei hatten. Schon 24 Stunden später tritt S04 beim VfL in Bochum an. Beim Revierturnier geht's 45 Minuten gegen den VfL und eine weitere Halbzeit gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund. Da gilt es sich fitzumachen für die große Aufholjagd: 13 Punkte sind's auf die Bayern, sieben auf einen sicheren Champions-League-Platz.

Artikel vom 14.01.2006