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Kredit statt Eigenheimzulage

Programme für Baubranche - Handwerkskammer sieht Belebung


Bielefeld/Essen (dpa/WB/ef). Die Bundesregierung will der gebeutelten Baubranche mit weiteren Förderprogrammen unter die Arme greifen. Nach den Steuervergünstigungen für Handwerkerleistungen bei Modernisierungen soll nun ein Ersatz für die gestrichene Eigenheimzulage privatem Eigentumerwerb wieder auf die Sprünge helfen.
Die Bundesregierung überlege, mit Hilfen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder über die Einbeziehung der Altersversorgung den Eigentumserwerb zu vereinfachen, sagte der Ministerialdirektor im Bundesbauministerium, Robert Scholl, gestern im Vorfeld der Baumesse Deubau (17. bis 21. Januar) in Essen.
Diese Art der Förderung solle vor allem als Hilfestellung bei Banken dienen. Die Eigenheimzulage, die bei einer vierköpfigen Familie insgesamt etwa 30 000 Euro ausgemacht habe, sei als Eigenkapital der Kunden bei der Finanzierung angesehen worden. Der Wegfall solle kompensiert werden.
Einen weiteren Schub für die Baubranche erwartet die Regierung durch verstärkte Investitionen und Hilfen bei der Gebäudemodernisierung. Für Investitionen in den Verkehrsausbau sollen die Investitionen auf 9 Milliarden Euro fast verdoppelt werden. Für Gebäudemodernisierungen sollen 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Dabei sollen 200 Millionen Euro als Zinszuschüsse oder direkte Hilfen fließen, sagte Scholl. Der Haushaltsausschuss werde dafür in den nächsten Tagen »grünes Licht« geben.
Auch die Präsidentin der ostwestfälisch-lippischen Handwerkskammer, Lena Strothmann, glaubt, dass »die spürbare Erhöhung der Verkehrsinvestitionen« zur Belebung im Handwerk beitragen werde. Die zusätzlichen Mittel kämen Schiene, Straße und Wasserstraße gleichermaßen zugute, sagte Strothmann. Ein Schwerpunkt der Investitionen werde zunächst auf Erhaltungsmaßnahmen im Bestandsnetz liegen.

Artikel vom 13.01.2006