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Bahn-Hauptsitz bleibt in Berlin

Mehdorn informiert Minister - Poker in Hamburg geht aber weiter

Berlin/Hamburg (dpa). Eigentlich war es um die Pläne von Bahnchef Hartmut Mehdorn für eine Expansion in Hamburg gerade etwas stiller geworden.

Die Gespräche zwischen den Managern und dem Senat liefen weiter, doch eine zentrale Streitfrage auch mit der Politik war nur vertagt: Verlegt der bundeseigene Konzern seine Zentrale im Gegenzug an die Elbe? Unerwartetet rasch kam gestern ein Signal, das zumindest etwas Klarheit bringt: Die Bahn »beabsichtigt nicht, ihren Sitz von Berlin nach Hamburg zu verlegen«, hieß es. Um einen Umzug »zentraler Funktionen« wird aber weiter gepokert.
Von einer Kehrtwende wollte Mehdorn jedenfalls nichts wissen. Es gehe gar nicht darum, den Konzernsitz zu verlegen. Gesprochen werde über einen Einstieg bei der Hochbahn und der Hafengesellschaft vielmehr darüber, dass »ein paar Leitungsfunktionen sicherlich nach Hamburg gehen.« Denn »einen Hafen von Berlin aus zu managen, das geht eben nicht«, sagte der Bahnchef. Und festgezurrt sei ohnehin noch nichts.
Das Bekenntnis zum Hauptsitz in der Hauptstadt ließ aber nicht nur Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) aufhorchen, der sich über die »beseitigten Irritationen« freute. Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust (CDU) zählte noch einmal auf, was er sich unter einer Verlagerung »zentraler Funktionen« vorstellt: den Umzug von Vorstand, Konzernleitung und Konzernfunktionen.

Artikel vom 13.01.2006