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Netzwerke dienen
der Wertschöpfung

Uni und Bertelsmann Stiftung laden zur »net'swork«


Bielefeld (sas). Seit Beginn der 90er Jahre schwappt die Welle der Netzwerke und Kooperationen aus den USA auch nach Europa. Jenseits des Großen Teiches versprach man sich davon wirtschaftlichen Erfolg. Ein Modethema seien Netzwerke beileibe nicht, findet Dr. Burckhard Kaddatz: Gerade kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von Verbundlösungen, betont der Leiter der Transferstelle der Universität Bielefeld.
Zum vierten Mal veranstalten Universität und Bertelsmann-Stiftung daher die »net'swork«, einen Kongress über Unternehmensnetzwerke, verbunden mit einer Ausstellung von »Best Practice«-Netzwerken, Angeboten von Dienstleistern »rund ums Netzwerk« und einer Kontaktbörse. Die Veranstaltung - einmalig in ihrer Art, sagt Kaddatz - findet am Freitag und Samstag, 20. und 21. Januar, im Messezentrum Bad Salzuflen statt und richtet sich an Unternehmensnetzwerke und alle, die daran Interesse haben.
Netzwerke steigern die Wertschöpfung, sagen die Veranstalter: »Umsatzsteigerungen von 20 Prozent und mehr sind realistisch.« Und gerade kleineren Firmen böten Netzwerke die Chance zu überleben, ergänzt Martina Helmcke von der Bertelsmann-Stiftung. Beispielhaft nennt sie Handwerker, die sich noch 2003 auf der »net'swork« informierten und sich im vergangenen Jahr bereits als Verbund präsentierten - mit gemeinsamer Marketingstrategie und gemeinsamem Einkauf.
»Die Netzwerkidee setzt sich in ganz verschiedenen Bereichen durch«, sagt Kaddatz, in der Automobil- und Zuliefererindustrie ebenso wie in der Versicherungswirtschaft und im Gesundheitswesen. Vorbehalte, in einem Verbund womöglich zu viel von sich, seinen Produkten und Innovationen preiszugeben seien unnötig, betont Kongress-Organisatorin Gabriele Nitsch. »Entscheidend ist, dass jeder weiß, was er kann. Aus einer Schwäche heraus kann ich kein Netzwerk bilden.« Auch Martina Helmcke beruhigt: »80 bis 90 Prozent seines Wissens kann man locker mit anderen teilen, ohne seine Kernkompetenz zu verlieren.« Allerdings muss man seine Partner möglichst richtig beurteilen. Dass das viele Unternehmen so sehen, belegen die Zahlen: »Noch vor fünf Jahren fanden sich im Internet so gut wie keine Hinweise auf Unternehemensnetzwerke. Heute findet man 100 000.«
Der Kongress beginnt am Freitag, 10 Uhr, mit einer Podiumsdiskussion zur Frage: »Spinnen wir noch, oder haben wir uns schon verfangen?. Zur Vernetzung von Netzwerken«. Mit dabei ist Edelgard Bulmahn, Vorsitzende des Bundestagsausschusses Wirtschaft und Technologie. Zudem wird der Freitag dem Gedanken- und Erfarungsaustausch über Netzwerke, ihre Methoden, ihr Management und ihre Nachhaltigkeit dienen. Am Samstag liegt der Schwerpunkt auf der Praxis mit Vorträgen hochkarätiger Referenten und ab 12.30 mit der Podiumsdiskussion über Kooperation und Internationalisierung. Gast ist NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Artikel vom 13.01.2006