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Marktkauf schlägt die Branche

Angepeilte Umsatzsteigerung blieb aber aus - Optik Krane im Minus

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Das in Bielefeld ansässige und zum Edeka-Konzern gehörende Einzelhandelsunternehmen AVA hat mit seinen »Marktkauf«-Häusern im Jahr 2005 deutlich besser abgeschnitten als die Branche, dabei seinen Umsatz aber nicht wie geplant erhöhen können.
Besser als die Branche: Die Kunden der AVA haben 2005 in den Marktkauf-Häusern in etwa soviel Geld gelassen wie im Jahr zuvor. AVA-Vorstandschef Helmut Metje beklagte, dass die Konsumzurückhaltung die angepeilte Umsatzsteigerung im 4. Quartal verhindert habe. Fotos: WB

Der Konzernumsatz betrug im vergangenen Jahr 5,61 Milliarden Euro und hat damit exakt die Höhe des Jahres 2004 erreicht, teilte die AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG gestern mit. Zahlen zum Ergebnis will das Unternehmen Ende Februar bekannt geben. Dann soll es auch einen Vorschlag zur Dividende geben, sagte AVA-Sprecher Rainer Diermann gestern dieser Zeitung.
Die Konsumzurückhaltung der Verbraucher hat offenbar die angepeilte Umsatzsteigerung verhindert. AVA-Vorstandsvorsitzender Helmut Metje sagte, die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten im vierten Quartal 2005 keine Impulse für ein verbessertes Konsumklima in Deutschland ergeben.
Die Sparte der 186 »Marktkauf«-SB-Warenhäuser und -Verbrauchermärkte habe leicht um 0,1 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zugelegt. Dagegen hätte die Branche Umsatzeinbußen (bis einschließlich November) von 3,5 Prozent verzeichnet.
Bei den 150 Baumärkten, die die AVA derzeit unter anderem mit breiteren Gängen und mehr Übersichtlichkeit neu strukturiert, blieb der Umsatz mit 1,06 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr stabil. Für die Branche, in der bekanntlich ein großer Verdrängungswettwerb herrscht, werde im Durchschnitt ein Minus von etwa zwei Prozent erwartet.
Glänzend läuft es dagegen bei der AVA-Tochtergesellschaft Marktkauf Rus mit ihrem bisher einzigen Einkaufszentrum in Moskau. Dort kletterte der Umsatz 22,3 Prozent auf 92,1 Millionen Euro. »Über Plan«, freute sich Diermann. Derzeit seien drei weitere Standorte im Großraum von Moskau in Vorbereitung.
Die Tochtergesellschaft Krane Optik mit ihren 92 Filialen (Sitz der Verwaltung ist in Rheda-Wiedenbrück) verzeichnete 2005 als Folge der Gesundheitsreform einen Umsatzrückgang um 8,2 Prozent auf 46 Millionen Euro. Das Minus sei auf den Geschäftsverlauf der ersten sechs Monate zurückzuführen. Diermann: »Im Verlauf des Jahres ist bei Krane die Trendwende eingetreten.« Im Dezember habe die Optikerkette acht Prozent mehr erwirtschaftet als im Vorjahresmonat.
Die Verkaufsfläche hat 2005 durch Neueröffnungen und Erweiterungen um 30000 auf etwa 1,93 Millionen Quadratmeter zugenommen. Als neue Standorte kamen ein Verbrauchermarkt mit Baumarkt und Getränkemarkt in Horn-Bad Meinberg, ein SB-Warenhaus mit Getränkemarkt in Ennepetal und ein SB-Warenhaus mit Getränkemarkt in Oelde hinzu. Krane eröffnete neue Geschäfte in Ennepetal und Köln-Weiden. Für 2006 sind ein neuer SB-Verbrauchermarkt in Elmshorn sowie Marktkauf-Ersatzstandorte in Bielefeld und Lüdinghausen (dort entsteht zusätzlich ein Baumarkt) vorgesehen.
Die AVA beschäftigte 2005 knapp 30000 Mitarbeiter. Im Sommer 2005 ging der Konzern zu 100 Prozent in den Besitz der Edeka Zentrale AG (Hamburg) über.

Artikel vom 13.01.2006