Essen übergibt in Brüssel Bewerbung um Titel »Kulturhauptstadt«
Essen/Brüssel (dpa). Die Bewerbung Essens und des Ruhrgebiets um den Titel »Kulturhauptstadt Europas 2010« ist gestern der EU-Generaldirektorin für Kultur, Odile Quintin, überreicht worden. In der Bewerbung stellt sich das Ruhrgebiet unter dem Motto »Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel« als drittgrößter Ballungsraum Europas und kommende Kulturmetropole vor. Einziger Mitbewerber um den Titel »Kulturhauptstadt 2010« ist das sächsische Görlitz. Die Entscheidung der EU-Jury soll voraussichtlich im Frühjahr fallen. Der NRW-Europaabgeordnete Michael Breuer (CDU) wies bei der Übergabe der Schrift in Brüssel darauf hin, dass das Ruhrgebiet mit Bürgern aus 140 Nationen eine einzigartige Einwanderungsregion sei. »Essen und das Ruhrgebiet bilden Europa ab: Menschen unterschiedlicher Herkunft leben hier friedlich nebeneinander und miteinander«, sagte der Minister. »Kultur ist der Motor, der die Einheit der Städte und den Wandel von der Schwerindustrie zur Dienstleistungsgesellschaft im Ruhrgebiet vorantreibt«, sagte der Moderator der Bewerbung, Oliver Scheytt. Er erhofft sich von dem Titel »Kulturhauptstadt Europas« daher einen gewaltigen Schub für das Revier. In der Bewerbungsschrift werden Projekte vorgestellt, die bis zum und im Jahr 2010 verwirklicht werden sollen. So soll es bereits im Februar ein erstes Treffen mit Vertretern aller europäischen Partnerstädte der 53 Kommunen des Ruhrgebiets geben. »Bislang gibt es bereits Zusagen von 90 Städten«, sagte Scheytt. »Dies zeigt, dass es eine Sehnsucht nach einem kulturellen Europa gibt.« Ein »fliegendes Rathaus« soll im Kulturhauptstadt-Jahr die Einheit der Region voranbringen. Und auf der Ruhr sollen unter dem Titel »Folkwang-Atoll« schwimmende Kunst-Inseln entstehen. Quintin habe zu verstehen gegeben, dass die Entscheidung zwischen Görlitz und dem Ruhrgebiet im Frühjahr falle, teilte die Delegation mit. Noch offen sei, ob die Jury beide Bewerber zuvor noch bereisen wird.
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