Istanbul (dpa). Knapp 25 Jahre nach dem Anschlag auf Papst Johannes Paul II. ist der Attentäter Ali Agca (48) gestern auch aus türkischer Haft entlassen worden. Agca, der in der Türkei eine mehrjährige Haftstrafe wegen eines Journalistenmordes und zweier Raubüberfälle verbüßt hat, wurde anschließend von der Polizei der Musterungsbehörde vorgeführt. Sollte er für tauglich befunden werden, könnte er zur Armee eingezogen werden. Eine erneute Rückkehr hinter Gitter schloss Justizminister Cemil Cicek indes nicht aus. Der oberste Gerichtshof werde den Fall überprüfen, kündigte er nach der Freilassung an. Agca, der den Papst am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz in Rom mit mehreren Schüssen schwer verletzt hatte, war 2000 vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi begnadigt worden. Johannes Paul II. hatte Agca schon vorher verziehen. Die Hintergründe der Tat wurden nie geklärt.
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