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Sieg schwer erkämpft

Oberliga: TSG Altenhagen-Heepen - Bergkamen 22:18

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die »jungen Wilden« des Handball-Oberligisten TSG Altenhagen-Heepen, sie sind gestern noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Beim 6:13 Rückstand gleich nach dem Seitenwechsel gab wohl niemand der rund 100 Zuschauer in den Heeper Sporthalle noch einen Pfifferling für die Heimmannschaft. Doch am Ende siegte sie souverän gegen TuRa Bergkamen mit 22:18 (6:11).

»Wir sind nur sehr schwer ins Spiel gekommen und haben durch unkonzentierte Abschlüsse und Ballverluste beim Aufbau Bergkamen förmlich aufgebaut«, ärgerte sich TSG-Trainer Jörg Harke. Dennoch musste er beim Pausentee nicht laut werden. »Die Jungs sind willig und wussten, was sie bis dato falsch gemacht hatten.«
Die aggressive Spielweise der Gäste behagte der TSG Altenhagen/Heepen überhaupt nicht. In erster Linie war es Johann-David Starck, der mit zahlreichen Einzelaktionen Ballverluste provozierte. Zudem wuchs TuRa-Schlussmann Sascha Hruschka über sich hinaus und sorgte mit tollen Reflexen für eine gewisse Nervosität der heimischen Ballwerfer.
Den frühen 1:4-Rückstand bügelten Starck und Wagner zum 4:5 noch aus. Doch dann zog Bergkamen auf 13:6 davon. »Dennoch stand unsere Abwehr sehr gut«, befand Jörg Harke und sah das Dilemma eher im eigenen Angriff. »Wir hätten insgesamt mindestens 35 Tore werfen müssen.«
Leisteten sich die Platzherren bis zur Pause 26 Fehlwürfe, würde die Quote plötzlich erheblich minmiert. Nach 41 Minuten erzielte der jetzt deutlich konzentriertere Johann-David Starck den umjubelten Ausgleich zum 13:13. Postwendend markierte Carl-Moritz Wagner den ersten Bielefelder Führungstreffer.
Die TSG Altenhagen-Heepen bestimmte jetzt die Musik, ließ sich auch durch das 15:16 nicht mehr schocken. Die Partie wurde härter, aber die nicht immer souveränen Schiri-Brüder Weigelt aus Gütersloh sorgten durch zahlreiche Zeitstrafen dafür, dass sich die Gemüter schnell wieder beruhigten. Zum Schluss geriet der TSG-Sieg nicht mehr in Gefahr, zumal Bergkamens schlitzohriger Spielertrainer Holger Krimphove (7/2) jetzt auch sein Pulver verschossen hatte. Von 19:16 zog die Harke-Crew auf 22:17 davon. Stefeks Endstand zum 22:18 bedeutete nur noch eine Ergebniskorrektur.
»Mir fehlt ein Routinier, der das Spiel beruhigt und den Ton angibt«, erklärte Trainer Jörg Harke, sah allerdings Falk von Hollen auf dem besten Weg. Kollege Holger Krimphove erkannte den Bielefelder Sieg durchaus an: »Wir haben in der zweiten Halbzeit stark nachgelassen. Altenhagen-Heepen hat sich diesen Sieg im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft.«
TSG Altenhagen-Heepen: Knop/Herrendörfer - Gluer, Werner (2), Puls, Schraps, Korte (1), Wagner (3), von Hollen (6/3), Starck (9/3), Müller (1).

Artikel vom 16.01.2006