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Ferrari macht
keinen Druck

Schumacher bestimmt Zeitpunkt

Madonna di Campiglio (dpa). Ferrari wartet gelassen und geduldig Michael Schumachers Entscheidung über dessen Zukunft ab.

»Es gibt da keinen Druck auf ihn«, versicherte Teamchef Jean Todt. Der siebenmalige Formel 1-Weltmeister aus Kerpen hatte in dem malerischen italienischen Wintersportparadies zum wiederholten Mal erklärt, dass er zur Saisonmitte bekannt gebe, ob er nach diesem Jahr weiterfahren oder aufhören werde.
»Uns ist es egal, zu welchem Zeitpunkt Michael seine Entscheidung trifft«, sagte Todt. Ferrari werde aber alles tun, um Schumacher nach dem enttäuschenden Vorjahr wieder ein siegfähiges Auto zu stellen. Er könne nicht wissen, was Schumacher vorhabe, verwies der Chef der Mythos-Marke darauf, dass diesbezüglich alles in dessen Hand liege. »Wenn Michael zurücktreten sollte, kommt sicher eine andere Fahrer-Persönlichkeit zu uns«, meinte der Franzose.
Trotz aller Gelassenheit reagierte Todt bei einem Punkt des seit Tagen dominierenden Formel-1-Themas gereizt. »Es wird so viel über die offenen 0,1 Prozent gesprochen. Das ist unglaublich! Das Einzige was wichtig ist, ist, dass wir konkurrenzfähig sind«, schimpfte er. Schumacher hatte am Donnerstag erklärt, wenn er weitermache, werde er zu 99,9 Prozent bei Ferrari bleiben. Aber selbst nach diesem klaren Bekenntnis gingen die Spekulationen über einen Wechsel weiter.
Dünnhäutig bestritt der unter Druck stehende Ferrari-Generaldirektor auch, Schumacher habe die Scuderia im »Spiegel« wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit gescholten. »Das war keine Kritik. Michael hat nur gesagt, dass wir nicht gut genug gearbeitet hätten.«

Artikel vom 14.01.2006