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Menschen in
unserer Stadt
Sina Baucke
Auszubildende

Schon in der Schule hat sie gern gezeichnet, wollte auch eigentlich Innenarchitektur studieren. Das klappte jedoch nicht, und so entschloss sich Sina Baucke zu einer Ausbildung. »Ich wollte etwas Handwerkliches machen«, erzählt die 23-Jährige. In ihrer alten Heimat, Willingen im Sauerland, hätte sie Hotelfachfrau oder Fleischereifachverkäuferin werden können. »Das wollte ich aber nicht.« Und so bewarb sie sich beim Möbelriesen IKEA, wurde genommen und landete in Brackwede.
Die 23-Jährige erlernt den Beruf der Schauwerbegestalterin - und ist damit gewissermaßen ein Auslaufmodell. »Ich gehöre zu den letzten Auszubildenden, die diesen Beruf erlernen. Jetzt lautet die Bezeichnung ÝGestalter für visuelles MarketingÜ, und die Leute müssen sich mehr mit PR beschäftigen.«
Sie selbst, die am 16. und 17. Januar ihre praktische Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer ablegen wird, hat die normalerweise drei Jahre dauernde Ausbildung um sechs Monate verkürzt. »Nach der Zwischenprüfung hat sich gezeigt, dass ich das machen kann«, sagt die gebürtige Sauerländerin. Denn dazu mussten die Noten passen.
Das Thema, mit dem sie die Jury - bestehend unter anderem aus Werbegestaltern anderer Unternehmen und ihrem Klassenlehrer der Berufsschule - überzeugen möchte, konnte sie frei wählen. Sie hat sich für ein Schlafzimmer entschieden, das sie präsentieren wird. Dazu muss sie zunächst eine Zeichnung anfertigen, außerdem ein passendes Plakat entwickeln und einen Slogan entwerfen, der das Thema unterstützt.
Wenn sie ihre Prüfung hinter sich hat, wird sie von IKEA übernommen, muss Brackwede allerdings verlassen. Es geht nach Koblenz, wo im Sommer ein neues Haus des schwedischen Konzerns eröffnet wird und das Sina Baucke mit aufbauen wird. »Eine schöne Stadt und eine reizvolle Aufgabe«, weiß sie. Dann wird es allerdings nicht mehr so einfach sein, am Wochenende die alten Freunde in Willingen zu treffen, wie sie es heute noch häufig tut. »Als ich von Zuhause auszog, passte Bielefeld ganz gut. Ich war weg, aber nicht zu weit. Doch jetzt kann der nächste Schritt kommen.« Stefanie Westing

Artikel vom 14.01.2006