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Missklänge beim Bayern-Auftritt

»Eiskalter« 2:1-Sieg vor 50 000 Zuschauern gegen Persepolis Teheran

Teheran (dpa). Begleitet von politischen Missklängen hat der Bayern München auf seinem Kurztrip in den Iran gegen Persepolis Teheran 2:1 gesiegt.
Michael Ballack (35.) und Paulo Guerrero (44.) erzielten die Tore für die Münchner, nachdem Ali Ansarian (26.) die Gastgeber 1:0 in Führung gebracht hatte. Bayern-Trainer Felix Magath wechselte in der Halbzeit komplett aus und gab so 22 Spielern eine Einsatzchance. Ein Plakat »Willkommen, FC Bayern« in deutscher Sprache und stürmischer Applaus empfingen die Münchner Profis beim Betreten des Stadions, in dem 50 000 Zuschauer vor allem den iranischen Bayern-Mittelfeldspieler Ali Karimi mit Ovationen begrüßten.
Wegen des Streits um das iranische Atomprogramm und die antisemitischen Äußerungen des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad war die Reise des Bundesliga-Tabellenführers in den Iran umstritten. Zwar hatte Manager Uli Hoeneß stets bekräftigt, dass sich sein Club nicht politisch instrumentalisieren lasse, doch dann sorgte Ali Abadi, der Präsident des Iranischen Sportverbandes, doch für Misstöne. In einem Interview mit ARD und ZDF bekräftigte Abadi, dass das Spiel »nicht nur sportliche, sondern auch politische Bedeutung« habe.
Bei ihrem zwölfstündigen Kurztrip wurden die Bayern-Spieler einem regelrechten Klimaschock ausgesetzt. Nach Temperaturen von 30 Grad im Trainingslager in Dubai herrschte empfindliche Kälte in der iranischen Hauptstadt, wo es geschneit hatte.

Artikel vom 14.01.2006