14.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Africa-Cup
spaltet die
Gemüter

Auch Zuma ist weg

Bielefeld (WB/dpa). Alle zwei Jahre wieder muss die Fußball-Bundesliga auf ihre afrikanischen Stars verzichten. Der Africa-Cup spaltet dabei seit jeher die Gemüter der Beteiligten. Für die einen ist es Lust, die anderen empfinden es als Last.
Die Vereine finden es natürlich gar nicht gut, wenn sie ihre afrikanischen Nationalspieler für den Titelkampf auf ihrem Heimatkontinent abstellen müssen. Der Trainer Ewald Lienen urteilte einst wegen des ungünstigen Termins: »Unter den Umständen muss man sich überlegen, ob es überhaupt Sinn macht, afrikanische Spieler zu verpflichten.«
Doch im WM-Jahr sind nur neun Bundesliga-Profis aus sechs Eliteclubs von ihren Verbänden für die Afrika-Meisterschaft vom 20. Januar bis 10. Februar in Ägypten nominiert. Die Liste der »Betroffenen« reicht von Borussia Dortmunds ghanaischen Neuzugang Matthew Amoah bis zu Arminia Bielefelds Star Sibusiso Zuma, der in der südafrikanischen Auswahl eine zentrale Rolle spielt.
Im schlechtesten Fall fehlen die Spieler an den ersten vier Spieltagen der Rückrunde. Die Bielefelder müssen zudem das Viertelfinale im DFB-Pokal am 25. Januar gegen Kickers Offenbach ohne Zuma bestreiten. Trainer Thomas von Heesen ist zwar nicht begeister, zeigt aber Verständnis: »Es ist der Stolz eines jeden Profis, für sein Land am Ball zu sein. Und Sibu ist sehr stolz darauf, dass er für Südafrika spielt.«
Nicht zuletzt um den Ausfall des Leistungsträgers zu kompensieren, holte die Arminia Artur Wichniarek von Hertha BSC zurück. Erleichterung machte sich breit, dass nicht auch Stürmer Isaac Boakye von Ghana angefordert wurde. Der Profi war allerdings enttäuscht über seine Nichtberücksichtigung, weil er nun fürchten muss, auch die WM zu versäumenDie hat Zuma wiederum mit Südafrika ohnehin verpasst - kurioserweise gegen die Auswahl seines Klubkollegen Boakye.
Neben Bielefeld entsenden Dortmund (Amoah) und der 1. FC Köln (Andrew Sinkala/Sambia) je einen Spieler zum Afrika-Cup. Auf zwei Profis müssen der HSV (Timothee Atouba/Kamerun, Guy Demel/Elfenbeinküste), VfL Wolfsburg (Pablo Thiam/Guinea, Hans Sarpei/Ghana) und der 1. FC Nürnberg (Jawhar Mnari, Adel Chedli/Tunesien) verzichten.

Artikel vom 14.01.2006