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Stadt will den »sofortigen Vollzug«

»Detmolder«: Rascher Entscheidungsprozess soll Baubeginn 2007 sichern


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Stadt will endlich erreichen, dass der Ausbau der Detmolder Straße so schnell wie möglich in Angriff genommen werden kann. Bei den »Bielefelder Verkehrsgesprächen«, zu denen die Industrie- und Handelskammer (IHK) gestern Abend eingeladen hatte, betonte Baudezernent Gregor Moss, dass er mit dem Planfeststellungsbeschluss im Frühjahr diesen Jahres rechne. Dann werde die Stadt umgehend den »sofortigen Vollzug« beantragen.
Würde dem zugestimmt, müssten Gegner des Ausbaus eine aufschiebende Wirkung vor Gericht erstreiten. Würde der sofortige Vollzug aber vom Verwaltungsgericht bestätigt, wovon er ausgehe, könne unmittelbar die finanzielle Förderung beim Land beantragt werden. Moss: »Ich rechne dann mit dem Zuwendungsbescheid 2007, so dass wir dann unmittelbar mit den Arbeiten beginnen können.« Der Zuwendungsbescheid werde nämlich dann nicht erteilt, wenn der Planfeststellungsbeschluss juristisch fraglich erscheine. Dauer der Bauphase, die mit erheblichen Umleitungen verbunden ist: drei Jahre.
Moss betonte, die Detmolder Straße sei »eine Hauptschlagader der Stadt«. Sie werde ausgebaut, um sie leistungsfähiger und sicherer zu machen. Der Sicherheitsaspekt gewinne praktisch tagtäglich dringlichere Bedeutung: »Das Leitungssystem unterirdisch ist marode, die Stadtbahngleise müssen ausgetauscht werden, die Fahrbahn ist ein einziger Flickenteppich, unter der Decke bewegen sich die Betonplatten.« Aus Lärmschutzgrünen haben sich Anwohner der Detmolder Straße bereits ein nächtliches Tempolimit von 30 Stundenkilometern erstritten.
Eigentlich war geplant, bereits im Frühjahr 2006 mit dem Ausbau zu beginnen.
Geplant ist zwischen Niederwall und Sieker ein vierspuriger Ausbau mit Mitteltrennung, Hochbahnsteige für die Stadtbahn, der Verkehr in Kreuzungen soll durch Lichtzeichenanlagen geregelt werden. Die Verkehrsbetriebe moBiel wollen zudem die Endhaltestelle Sieker umgestalten. Gebaut werden soll in drei Abschnitten.
Von den Planern wird versprochen, weiträumige Umleitungen - bereits von der Autobahn bzw. vom Ostwestfalendamm her - auszuweisen. Die Anlieger sollen aber jederzeit erreichbar bleiben.
Lokales Brackwede

Artikel vom 12.01.2006