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Bielefelds Polizeipräsident

Übers Ziel hinausgeschossen


Sehr geehrter Herr Südfeld, an dieser Stelle ein offenes Wort vom Bielefelder Bürger zum Polizeipräsidenten. Wenn, Ihrem Vorschlag folgend, demnächst ein Versicherungsvertreter den Blechschaden an meinem Auto aufnehmen sollte, dann wäre mir äußerst unwohl dabei.
Nicht, dass ich Versicherungsvertretern gegenüber voreingenommen bin. Aber wie geht der Privatermittler von der Assekuranz damit um, wenn sich bei der Bagtellkarambolage herausstellt, dass mein Unfallgegner betrunken ist? Oder dass Mängel am Fahrzeug wie beispielsweise abgefahrene Reifen zum Blechschaden geführt haben? Ich befürchte, in solchen Fällen muss ich wieder nach denen rufen, die Sie als Polizeipräsident nicht mehr einsetzen wollen - nach ihren uniformierten Beamten.
Sehr geehrter Herr Südfeld, da sind Sie übers Ziel hinausgeschossen. Statt Versicherungsvertreter auf die Straße zu schicken, ist es mir lieber, dass wichtige Vorhaben in Ihrer Behörde zügig vorangebracht werden. Ich denke da an die Neuorganisation der Bielefelder Polizei, die Verwaltungshemmnisse abbauen soll, um mehr Polizisten auf die Straße zu bringen. Auch die zur Zeit in Ihrem Präsidium angestellten Überlegungen, wie Jugendkriminalität in Bielefeld besser und gezielter bekämpft werden kann, sollten gut durchdacht und schnell umgesetzt werden. Das alles bedeutet mehr Sicherheit für ganz Bielefeld - und die Versicherungsvertreter arbeiten weiter wie bisher. Jens Heinze

Artikel vom 14.01.2006