16.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Brand fühlt den Aufwind

Handballer nähern sich der Europameisterschaftsform

Pula (dpa). Platz eins ist nicht das Ziel, aber die Titelverteidigung ist doch wieder ins Blickfeld geraten: Elf Tage vor Beginn der Europameisterschaft in der Schweiz nähern sich die deutschen Handball-Männer ihrer EM-Form.

Der couragierte Auftritt beim Vier-Nationen-Turnier um den Kroatien-Slowenien-Cup mit dem 31:25-Prestigesieg am Samstag gegen Olympiasieger Kroatien als Höhepunkt verriet kräftigen Aufwind. »Wir sind in der Lage, den Großen Paroli zu bieten«, urteilte Bundestrainer Heiner Brand. »Wir haben in zwei Auswärtsspielen gegen Spitzenteams bestanden.«
Zwar verlor der Europameister gestern in Kroatien mit 30:34 (13:18) gegen den Olympia-Vierten Ungarn und verpasste dadurch den möglichen Turniersieg. Doch trübte dies den positiven Eindruck ebenso wenig wie die 32:33-Auftaktniederlage gegen den EM-Zweiten Slowenien, der das Turnier gewann. Bundestrainer Brand dämpfte aufkeimende Euphorie nach dem ersten Erfolg über den Angstgegner Kroatien seit dem verlorenen Olympia-Finale von Athen sofort wieder. »Es wäre fatal, diesen Sieg überzubewerten. Wir müssen uns noch in allen Bereichen verbessern«, sagte der Weltmeister von 1978. Allerdings sah er auch Fortschritte. »Die Mannschaft beginnt, auf dem Feld zusammen zu wachsen. Die Abwehr war zuverlässig. Das Tempospiel beherrscht die Mannschaft, und es wird immer besser«, lobte Brand.
Sorgen bereiten ihm die noch ausstehenden Personalentscheidungen. Auf Linksaußen fällt die Entscheidung über die Nummer zwei hinter Torsten Jansen (Hamburg) zwischen Dominik Klein (Großwallstadt) und Uwe Gensheimer (Kronau/Östringen), wobei Letzterer wegen heftiger Magenprobleme sowohl gegen Kroatien als auch Ungarn aussetzen musste. Gesucht wird auch noch ein Linkshänder für den rechten Rückraum als Alternative zu Zeitz. Zur Auswahl stehen der Nordhorner Holger Glandorf, der sich nach Knieoperationen noch in der Rehabilitation befindet, und Volker Michel (Göppingen), der einen komplizierten Nasenbeinbruch auskuriert.

Artikel vom 16.01.2006