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»Aktionspläne dienen
Verkehrsverlagerung«

Feinstaubwerte liegen unter dem Limit


Bielefeld (bp). Die Stadt Bielefeld muss vorerst keinen Aktionsplan zur Luftreinhaltung aufstellen. Grund: Die Zahl der Tage, an denen die aktuellen Luftqualitätsgrenzwerte für Feinstaub überschritten wurden, liegen deutlich unter dem Limit von maximal 35 Tagen. Das führte Baudezernent Gregor Moss gestern im Rahmen der »Bielefelder Verkehrsgespräche« der Industrie- und Handelskammer (IHK) aus.
Im Jahr 2005 seien die Grenzwerte an der Messstation Hermann-Delius-Straße (Bielefeld-Ost) an 14 Tagen, der Station an der Osnabrücker Straße an 18 Tagen und der an der Stapenhorststraße (Messungen erst seit Mitte des Jahres) an fünf Tagen überschritten worden.
Moss betonte, dass seit Beginn der Messungen von Feinstaubbelastungen an der Station Ost im Jahr 2002 die zulässige Anzahl an Überschreitungen des Tagesmittelgrenzwertes nicht übertroffen habe. 2002 waren es 31 Tage, seitdem hat sich die Zahl der Tage halbiert.Seit Beginn des vergangenen Jahres gelten schärfere EU-Richtlinien: 40 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft dürfen an 35 Tagen im Jahresmittel nicht nicht überschritten werden; der Tagesgrenzwert liegt bei 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Als Aktionsplan gelten Fahrverbote für LKW und Tempolimits. Moss plädiert im »Fall eines Falles« für einen Luftreinhalteplan, der die Gesamtstadt einschließt: »Aktionspläne verlagern den Verkehr nur.« Die Bürgerinitiative »Sichere Detmolder Straße« kritisiert derweil, dass die Stadt die Standorte für die Messstationen so gewählt habe, dass niedrige Belastungen heraus kämen, »um der gesetzlichen Verpflichtung zur Aufstellung von Aktionsplänen für verkehrsbeschränkende Maßnahmen nicht nachkommen zu müssen«.

Artikel vom 12.01.2006