28.01.2006
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Vögel zum Beispiel schützen sich mit einem dichten Federkleid vor den rauen Nordwinden mit Regen, Schnee, und Frost. Dabei blicken sie stets »mutig« dem Sturm ins Auge: »Bei Sturm sieht man auf den Sandbänken oft mehrere hundert Möwen ausgerichtet wie Soldaten die Schnäbel gegen den Wind gerichtet«, erzählt Förster-Hahn. Würden die weißen Vögel seitlich oder mit dem Rücken zum Wind stehen, könnte ein Windstoß das Federkleid wie einen Regenschirm aufklappen und die wärmende Luft davonblasen.
Auch Enten können bei Frost stundenlang und munter im eiskalten Wasser paddeln, ohne zu frieren. »Sie fetten ihr Gefieder mit einem talgartigen Sekret aus der Bürzeldrüse ein«, erklärt der Fachmann. Sie verteilen das ölige Sekret mit dem Schnabel oder mit den Beinen im gesamten Gefieder und machen es wasserundurchlässig. »Das Wasser perlt ab, gleichzeitig schließen die Enten eine Luftschicht zwischen ihren wärmenden Daunen und den Wasser abweisenden Deckfedern ein.« Die Luft wirke wie eine Schwimmweste und trägt die Enten stundenlang auf dem Wasser.
Selbst kalte Füße stören die Vögel nicht. Grund ist ein genialer Trick der Natur: Das Blut der Störche und vieler anderer Vögel wird in einem »Wärmetauscher« abgekühlt, bevor es in die Füße gelangt, erklärt der Leiter des Tierparks Eekholt, Wolf-Gunthram von Schenk. Dieses Netz besteht aus vielen Blutadern. Dabei liegen die Arterien, die das Blut vom warmen Körper in die kalten Füße bringen, eng neben den Venen, die das kalte Blut zurück in den Körper leiten. Das kalte, aufsteigende Blut aus den Vogelfüßen kühlt das warme Blut auf dem Weg in die Füße ab, so dass immer nur kaltes Blut in den Füßen ankommt. Auf dem Rückweg aus den eisigen Füßen wird das kalte Blut wieder aufgeheizt.
Artikel vom 28.01.2006