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Neue römische
Wasserleitungen
Ein bisschen Sabotage erlaubt
Sagen wir es mit Asterix: Die spinnen, die Römer. Sie bauen Wasserleitungen, die einfach mitten in der Landschaft enden. Dazu konstruieren sie auf engstem Raum Kurven, Doppelkurven und Brücken und schneiden sich oft gegenseitig den Weg ab.
Zur Ehrenrettung der Civitas Romana muss gesagt werden: Diese Beschreibung des römischen Wasserleitungssystems wird der historischen Wahrheit nicht gerecht. Sinn gewinnt sie erst im Spiel »Aqua Romana« von Martin Schlegel (Verlag Queens, 30 Euro).
Der Spielplan zeigt eine Landschaft. Darauf platzieren die zwei bis vier Spieler zu Beginn ihre Wasserreservoirs. Die Bassins sind Ausgangspunkt für ihre Wasserleitungen. Als Baumaterial dienen vier unterschiedliche Bauplättchen. Je ein Arbeiter markiert das Ende einer Wasserleitung. Ob und wie er tätig werden kann, entscheidet seine Stellung zu den Baumeistern, die den Spielplan umrunden. Nur wenn beide - Arbeiter und Baumeister - Sichtkontakt haben, darf gebaut werden.
Ziel ist es natürlich, eine möglichst lange Leitung zu bauen. Dabei ist es nicht verboten, die Leitungen der anderen durch geschicktes Bauen vorzeitig zu kappen. Es kann sogar sinnvoll sein, die eigene Leitung freiwillig enden zu lassen. Auf diese Weise lässt sich eine Punktewertung vorziehen. Auf den Podesten für die Arbeiter, die ein Aquaedukt beendet haben, ist nämlich meistens nur Platz für einen Arbeiter. Der nächste, der mit der gleichen Punktzahl anrückt, muss mit dem nächsten freien Podest dahinter Vorlieb nehmen. Mit etwas Pech wird man dabei unter Umständen weit nach hinten durchgereicht.Bernhard Hertlein

Artikel vom 21.01.2006