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DSV-Adler wollen
wieder fliegen

Rohwein hofft auf Team-Medaille

Bad Mitterndorf (dpa). Die deutschen Skispringer wollen sich bei der Skiflug-WM am Kulm endlich in sportliche Höhen aufschwingen und Selbstvertrauen für Olympia tanken.

»Wir haben zuletzt viel auf die Mütze bekommen. Unser großes Ziel ist eine Medaille mit dem Team. Darum werden wir kämpfen«, kündigte Michael Uhrmann Wiedergutmachung für das Debakel bei der Vierschanzentournee an.
Eine Trotzreaktion bei dem heute mit der Einzel-Qualifikation beginnenden Spektakel auf der weltgrößten Natur-Flugschanze im österreichischen Bad Mitterndorf fordert auch Bundestrainer Peter Rohwein. »Es muss unser Ziel sein, bei der Premiere im Team-Wettbewerb eine Medaille zu gewinnen«, sagte der Coach. Dabei setzt er am Sonntag neben Uhrmann auf Georg Späth, Alexander Herr sowie Michael Neumayer und verzichtet auf den formschwachen Martin Schmitt. Um eine Teilnahme nicht zu gefährden, nominierte der Bundestrainer Stephan Hocke nach.
Obwohl die deutschen Springer bei der Vierschanzentournee weit hinter den Erwartungen zurückblieben und das schlechteste Ergebnis seit 14 Jahren ablieferten, schreibt der DSV-Coach seine Schützlinge auch im Einzel am Freitag und Samstag nicht vorzeitig ab. Die größten Hoffnungen auf Edelmetall trägt Uhrmann. »Er ist nicht zu Unrecht Vierter im Weltcup. Bei der Tournee hat es nicht funktioniert. Fliegen kann er. Mit einer Einzelmedaille kann man nicht rechnen, aber unrealistisch ist sie auch nicht«, redete Rohwein seine zuletzt schwächere Nummer eins stark.
Favoriten sind aber andere. Zu allererst die Tourneesieger Janne Ahonen (Finnland) und Jakub Janda (Tschechien), die diese Bürde aber nicht tragen wollen. »Ich erwarte nichts Besonderes. Beim letzten Skiflug-Weltcup in Planica war ich nicht so gut«, sagte Janda. Auch Ahonen gibt sich zurückhaltend: »Skifliegen ist eine eigene Welt.«

Artikel vom 12.01.2006