12.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schwerverbrecher
in Haft geschickt

Landgericht verurteilt brutale Räuber


Bielefeld (hz). Die 4. Große Strafkammer des Landgerichtes hat gestern zwei Schwerverbrecher hinter Gitter geschickt. Wegen schweren Raubes und versuchten schweren Raubes müssen der Deutschrusse Sergej H. (22) sowie der Usbeke Tofik K. (21) für vier Jahre und drei Monate beziehungsweise vier Jahre und neun Monate in Haft. Dem Usbeken droht zudem die Abschiebung in seine asiatische Heimat.
Die beiden aus Osnabrück stammenden Angeklagten hatten am 4. August vergangenen Jahres in Bielefeld Schlagzeilen gemacht. Weil sie in Niedersachsen kein Aufsehen erregen wollten, hatte das Duo zwei Mitarbeiter eines Autohauses aus Bayern auf einem einsamen Grundstück an der Osningstraße in die Falle gelockt und ausgeraubt. Sergej H. und Tofik K. - ersterer nach Verlust des Arbeitsplatzes hoch verschuldet, der zweite in finanziellen Nöten wegen seines aufwändigen Lebensstils - hatten den Opfern vorgegaukelt, ein seltenes BMW-Cabrio vom Typ Z 1 verkaufen zu wollen. Als die Autohändler zur Fahrzeugübergabe an der Osningstraße vorgefahren waren, erblickten sie kein Cabrio, sondern sahen in die Mündungen zweier Pistolen. Damit zwangen die Räuber die Bayern zur Herausgabe des Kfz-Kaufpreises von 14 000 Euro und sprühten den Überfallenen Pfefferspray ins Gesicht. Dann flüchtete das kriminelle Duo mit dem Opel Vectra der Autohändler.
Beim Versuch, diesen Überfall am 1. September 2005 in Münster zu wiederholen, wurden die Verbrecher verhaftet. Die Kripo war den Kriminellen per Telefonüberwachung auf die Spur gekommen.
Vorsitzender Richter Wolfgang Drees warf den geständigen Angeklagten bei der gestrigen Urteilsbegründung im Landgericht vor, dass sie sich der Schwerkriminalität schuldig gemacht hätten. Der Usbeke Tofik K. erhielt die höhere Haftstrafe, weil er die Idee mit dem Raubüberfall gehabt hatte.

Artikel vom 12.01.2006