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Gläserner Turm setzt Zeichen

Oetkers neues Markenzeichen leuchtet fortan über der Konzernzentrale

Von Michael Diekmann
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). »Das sind wir!« Dieses selbstbewusste Bekenntnis zum Standort Bielefeld und der Firmenzentrale hatte Konzernchef Dr. August Oetker bereits 2004 bei der Vorstellung der ehrgeizigen Pläne abgegeben. Seit dieser Woche steht es auch dran und ist auf dem Dach des Backpulverbaus weithin sichtbar: der helle Kopf auf einem eleganten Glaswürfel.

Handwerker einer Spezialfirma aus Rheda haben den neuen Hingucker auf dem Dach des frisch renovierten »Backpulverbaus« montiert. Die historische Stätte, in der Apotheker Dr. August Oetker 1900 die erste Fabrikation begonnen hatte, glänzt jetzt für die Bielefelder weithin sichtbar mit seinem Markenturm. Das soll, wie Otto Clüsener unterstreicht, die Firmenzentrale mit Hilfe der Logos nach allen vier Seiten hin akzentuieren. Allerdings: Um die Schriften aufzubringen, muss es mindestens zehn Grad warm sein. Wann der Markenturm also über der Stadt Richtung Adenauerplatz leuchtet, ist eine Witterungsfrage.
Otto Clüsener, Mitglied der Geschäftsleitung und Koordinator der Projektierung am Firmensitz Bielefeld, hatte den gläsernen Turm bereits im Winter 2004 vorgestellt. Zunächst hatte das filigrane gläserne Bauwerk auf der bereits fulminant gestarteten Oetker-Welt platziert werden sollen, dann entschied man sich für den Backpulverbau, die Verlängerung des Dütting-Gebäudes in Richtung Stadt. Dieser alte Fabrikbau ist eben komplett renoviert worden und erhält jetzt seine Krönung und damit ganz nebenbei eine Alleinstellung: Zum Oetker-Konzept gehört schließlich, nicht jedes einzelne Gebäude mit Logos oder Schriftzügen zu dekorieren, sondern an einer Stelle einen dominanten Punkt zu setzen.
Der Turm ist neun Meter hoch und 5,30 Meter breit. Gut 22 Meter hoch über der neu gepflasterten Lutterstraße wurde der imposante 30-Tonner jetzt fachmänisch montiert. Allein 15 Tonnen des Gewichtes entfallen auf die mächtigen, jeweils 15 Quadratmeter großen Glasscheiben, erklärt Clüsener. Je drei davon werden übereinander angebracht. Mit der Installierung des gläsernen Markenturms ist die Neuausrichtung des Konzernsitzes Lutterstraße einen weiteren Schritt vorangekommen.
Nach dem Abriss des ehemaligen Druckereigebäudes im Innenbereich ist entlang der Lutterstraße auf den Freiflächen ein neues Raumgefühl entstanden. Bereits komplett ausgeräumt ist auch das langjährige Gästehaus zur Artur-Ladebeck-Straße. Der Abrissbagger ist bestellt. Für die Konzeptplanung ist das Thema dieses Wirtschaftswunder-Klassikers mit Marmortreppen und Messinggeländern bereits erledigt, versichert Konzernsprecher Dr. Rolf Mühlmann. Mit dem 250 Stellplätze umfassenden neuen Parkhaus, dem aufgestockten Düttungbau, der Oetker-Welt und dem Backpulverbau ist die für einen zweistelligen Millionenbetrag vorgesehene Neuausrichtung der Konzernzentrale weit fortgeschritten.
Mit Spannung erwarten dürfen die Bielefelder indes, was an der Stelle der angedachten »Ellipse« für Forschung und Entwicklung passieren wird. »Es gibt keine Eile«, versichert Mühlmann. Allerdings: Zahlreiche renommierte Architekten haben ihren Hut in den Ring geworfen, wollen eigene Entwürfe für das Herzstück vorlegen.

Artikel vom 12.01.2006