16.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sorge um Georg Hackl

Silke Kraushaar holt vorzeitig den Gesamt-Weltcup

Igls (dpa). Erneuter Rückschlag für Georg Hackl: Vier Wochen vor den Olympischen Winterspielen haben neue Sorgen um die Gesundheit des Rodel-Routiniers die deutschen Siege bei den Frauen und Doppelsitzern überschattet.

Wegen einer schweren Grippe mit hohem Fieber musste der 39-Jährige am Wochenende seinen Start im österreichischen Igls absagen und sich im Krankenhaus behandeln lassen. »Mir geht es schlecht«, sagte der Olympiasieger, der nach Bandscheiben-Operation und einer Nervenentzündung im Arm seine Leidensgeschichte in der Olympia-Saison fortsetzt. Hackls Start bei der EM am kommenden Wochenende ist nun gefährdet.
Die rätselhafte Infektion rückte die tolle Vorstellung der deutschen Rodler in den Hintergrund: Die Doppel-Weltmeister André Florschütz und Torsten Wustlich landeten ihren ersten Saisonsieg und sicherten sich ihr Olympia-Ticket. »Das dürfte klar sein«, versprach Bundestrainer Thomas Schwab - und sorgte bei seinen Schützlingen für Erleichterung: »Da fällt ein Riesenstein vom Herzen«, jubelte Wustlich. »Heute hat aber wirklich alles gepasst.« Bei den Frauen machte Olympiasiegerin Silke Kraushaar mit dem vierten Saisonsieg den vorzeitigen Gewinn des Gesamt-Weltcups perfekt. Sylke Otto, Tatjana Hüfner und Anke Wischnewski kamen auf die Plätze drei bis fünf.
Nach der endgültigen Benennung für seine sechsten Winterspiele nach seinem starken Comeback mit Platz drei zu Jahresbeginn am Königssee hatte Sorgenkind Hackl in der ganzen Trainingswoche in Igls große Probleme gehabt. »Ich kämpfe schon die ganze Woche mit dieser Infektion«, sagte er nach Platz sechs am Freitag beim Challenge Cup. Zum Weltcup-Rennen ging er gar nicht mehr an den Start und begab sich in die klinische Behandlung. »Eine nähere Abklärung ist angebracht. Das ist besser, als wenn man etwas verschleppt«, betonte Schwab. Die anderen deutschen Rodler sollten nach ihrer Rückkehr in Deutschland vorsorglich untersucht werden.

Artikel vom 16.01.2006