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DSV-Adler
fliegen auf
Bronzeplatz

Norwegen Weltmeister

Bad Mitterndorf (dpa). Als Michael Uhrmann beim letzten Sprung patzte, stockte seinen Teamkollegen kurz der Atem, doch dann wich die Anspannung dem Jubel.

In der Windlotterie von Bad Mitterndorf hat das DSV-Quartett gestern ein Glückslos gezogen und mit Bronze im Team-Wettbewerb der Skiflug-WM den erhofften Befreiungsschlag gelandet. Vier Wochen vor Olympia bejubelten Michael Neumayer (Berchtesgaden), Georg Späth (Oberstdorf), Alexander Herr (Schonach-Rohrhardsberg) und Uhrmann (Rastbüchl) am Kulm ausgelassen den ersehnten Erfolg.
»Wir haben uns zusammengerauft und gekämpft. Die Medaille ist verdient und gibt uns die Ruhe, konzentriert weiter zu arbeiten. Tausend Worte sind nicht so viel wert wie Edelmetall«, sagte Bundestrainer Peter Rohwein.
Mit 1374,0 Punkten musste das deutsche Team nur Finnland (1477,2) und Titelträger Norwegen (1497,9) mit dem überragenden Einzel-Weltmeister Roar Ljökelsöy den Vortritt lassen. Allerdings profitierte das DSV-Quartett auch vom Pech der Österreicher, die durch einen Absturz von Andreas Kofler auf 95 Meter bereits im ersten Durchgang alle Medaillenchancen einbüßten. »Das wünscht man keinem. Ich weiß, was in ihm vorgeht. Es tut mir Leid für ihn«, äußerte Herr Mitgefühl.
Der Schonacher war im Einzel ebenfalls von einer Windböe erfasst und auf den Hang gedrückt worden. »Ich wollte auch im Einzel vorne dabei sein, das ist leider in die Hose gegangen. Das Ergebnis heute ist eine kleine Entschädigung dafür«, sagte Herr. Mit 203,5 Metern im zweiten Durchgang knackte der 27-Jährige erstmals die magische 200-Meter-Marke.« Bester Deutscher im Einzel war Uhrmann auf dem 5. Platz. »Ich kann mit der WM zufrieden sein. Ich habe nicht gedacht, noch so weit nach vorne zu kommen.«

Artikel vom 16.01.2006