Turbine Potsdam auch in der Halle das Maß der Dinge
Von Jan Lüdeke Bielefeld (WB). Tempo, Tricks und tolle Tore hatten die Veranstalter des 27. Internationalen Frauen-Fußballhallenturniers in Bielefeld-Jöllenbeck angekündigt. Und tatsächlich, dem Publikum wurde Frauenfußball auf höchstem Niveau geboten.
Trotz des sonnigen Wetters am Wochenende fanden über 2000 Zuschauer den Weg in die Sporthalle. »Schön« fand es Organisator Olaf Beugholt, »dass die Zuschauer unsere Arbeit honorieren.« Wer früh gekommen war, der wurde Zeuge des ersten Paukenschlags. Der FC Gütersloh, einziger Zweitligist, dazu mit einem blutjungen Kader, schlug das hoch gehandelte Team von HJK Helsinki mit 4:1. Ungeschlagen und mit 14 Punkten gelang dem FCR 2001 Duisburg der Gruppensieg. Gütersloh erreichte mit einem 1:0 im letzten Spiel gegen Sparta Prag den zweiten Rang. Abgeschlagenes Schlusslicht: Helsinki (1 Punkt). Turbine Potsdam sicherte sich in Gruppe 2 mit der makellosen Bilanz von sechs Siegen aus sechs Spielen den Gruppensieg vor dem dänischen Vertreter Fortuna Hjørring. KS AZS Wroclaw mit der Deutschen Lena Hohlfeld im Tor beendete die Gruppenphase auf Platz drei, noch vor dem Bundesligavierten aus Bad Neuenahr. Bei den Platzierungsspielen erreichte Sparta Prag mit einem 2:1-Erfolg über Wroclaw den siebten Rang. Sechster wurde Helsinki, das im Spiel um Platz fünf Bad Neuenahr mit 2:3 unterlag. Spannend ging es im ersten Halbfinale zwischen Duisburg und Hjørring zu. Einen 0:3-Rückstand holte der FCR auf, verlor jedoch im Neunmeterschießen, da die dänische Torfrau - eigentlich eine Feldspielerin - drei Schüsse parierte. Potsdam setzte sich im zweiten Halbfinale klar gegen den FC Gütersloh mit 4:1 durch. Das Spiel um Platz drei verlor Gütersloh dann unglücklich gegen Duisburg. Damit zeigte sich das Team nicht zufrieden. Alle waren einer Meinung mit Co-Trainer Dirk van der Ven: »Hier wäre mehr für uns drin gewesen.« Im Endspiel ging es schließlich rauf und runter. Zunächst gingen die Dänninen in Führung, dann Potsdam, am Ende stand ein 2:2. Also musste auch das Finale im Neunmeterschießen entschieden werden. Ausgerechnet Conny Pohlers, Torschützenkönigin und beste Spielerin des Turniers, versagten die Nerven, doch Potsdams zweite Keeperin Stephanie Ullrich (die Nummer eins Nadine Angerer wurde zur besten Torfrau gewählt) hielt einen Neunmeter und die Däninnen verfehlten ein Mal das Tor. Bundesligaspitzenreiter Potsdam feierte auch diesen vermeintlich »kleinen« Titel: »Er bedeutet sehr viel. Auch hier muss man Leistung bringen«, meinte Pohlers. Rundum zufrieden am Ende auch die Organisatoren um Beugholt: »Sportlich haben wir dieses Jahr eine Schippe draufgelegt.«
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