11.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Die Sennebahn retten«

Vom Ausbau profitiert die heimische Wirtschaft

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld hat an den Regionalrat für Ostwestfalen-Lippe appelliert, sich für den Ausbau der Sennebahn einzusetzen.
Harald Grefe: Wir brauchen eine gute Infrastruktur.
Wie berichtet, hatte NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke den nach seiner Meinung unwirtschaftlichen Ausbau nicht in den neuen Infrastrukturplan aufgenommen. Seit Jahren setze sich die IHK für eine schnellere Schienenverbindung zwischen den beiden Oberzentren Bielefeld und Paderborn ein, sagte Markus Lehrmann, Referatsleiter Verkehrs- und Regionalplanung. Die Streichung der Strecke müsse rückgängig gemacht werden. Der Wirtschaftsstandort Ostwestfalen profitiere nicht nur vom Straßenbau.
Das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen der Projekte dürfe für die Landesregierung nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein, betonte Harald Grefe, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Gerade in den ländlichen Kreisen sei die Verkehrsdichte - als zentrales Kriterium für den Nutzen - geringer als beispielsweise im Ruhrgebiet. Grefe: »Besonders der ländliche Raum benötigt sehr gute Infrastrukturanbindungen, damit sich die regionale Wirtschaft entwickeln kann.« Heute befasst sich die IHK bei einem Verkehrsforum mit den Straßen- und Schienenbauprojekten in Ostwestfalen.
Bereits gestern Abend hatte die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold die verkehrspolitischen Sprecher der vier Landtagsfraktionen zu einem Verkehrsform eingeladen. IHK-Vizepräsident Ernst-Michael Hasse beklagte Versäumnisse beim Ausbau und dem Erhalt der Infrastruktur. Wenn eine Straße viele Schlaglöcher habe oder man ständig im »Stop und Go«-Verkehr stecke, sei das lauter und umweltschädlicher als wenn der Verkehr fließe. Früher habe man die Straße repariert oder breiter gemacht. Heute werde oft ein »Tempo-30-Schild« aufgestellt oder die Straße einfach dicht gemacht. Diese Maßnahmen lösten die Probleme aber nicht.

Artikel vom 11.01.2006