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Stichwort: Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest hat sich seit den Tagen des westdeutschen Wirtschaftswunders bei vielen Verbrauchern einen Nimbus als unbestechliche Instanz erworben. Die Bundesregierung gründete sie Ende 1964 als unabhängiges Institut für vergleichende Warentests und Dienstleistungsuntersuchungen.
Sie soll die Öffentlichkeit über »objektivierbare Merkmale des Nutz- und Gebrauchswertes sowie der Umweltverträglichkeit« von Waren und Dienstleistungen unterrichten. Bis zum 40-jährigen Bestehen untersuchte die Stiftung 73 000 Produkte.
Finanziert wird die Arbeit vor allem durch den Verkauf ihrer Zeitschriften »test« (Auflage: 602 000 Exemplare) und »finanztest« (296 000) sowie durch Gelder der Bundesregierung. Im vergangenen Jahr lagen die Verkaufserlöse bei 41,4 Millionen Euro. Dazu kamen 6,5 Millionen Euro vom Staat, vor allem vom Verbraucherschutzministerium. Die Bundesmittel erhält die Stiftung als Ausgleich dafür, dass sie laut Satzung keine Einnahmen durch Werbeanzeigen erzielen darf.
Immer wieder handelte sich die Stiftung mit ihrem Bekanntheitsgrad von 96 Prozent auch Klagen von Firmen ein, die mit der Bewertung ihrer Produkte nicht zufrieden waren. Die meisten Prozesse gewannen die Tester. Für Aufsehen sorgte zuletzt ein Rechtsstreit um eine von der Schauspielerin Uschi Glas vermarktete Hautcreme. Der Sitz der Stifung, die 280 Menschen geschäftigt, ist Berlin.

Artikel vom 11.01.2006