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Mit dem Eis
bitte gaaanz
vorsichtig...!
Benjamin möchte Schlittschuhlaufen
Benjamin ist ein bisschen ungeduldig. Er hat zu Weihnachten nagelneue Schlittschuhstiefel geschenkt bekommen, und die will unser Zeitungsbär natürlich ausprobieren. Doch: Vorsicht, lieber Benjamin!Der Winter, ihr habt es längst gespürt, hat Einzug gehalten in Deutschland. Und vielen unter euch geht es sicherlich genauso wie unserem Benjamin. Ihr möchtet gerne mal aufs Eis. Doch das lässt die aktuelle Wetterlage nur auf ganz wenigen Seen zu. In den meisten Fällen ist die Eisdecke noch viel zu dünn.
Also raten die Fachleute von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG, diese Abkürzung kennt ihr sicherlich) allen Eissportlern, mit dem Schlittschuhlaufen noch zu warten und sich beim zuständigen Amt in der Stadt oder der Gemeinde über den Zustand des Eises zu erkundigen.
In den beiden vergangenen Wintern sind 14 Menschen in zugefrorenen Gewässern ums Leben gekommen. Das erzählt Ludger Schulte-Hülsmann. Der muss es wissen, er ist ja so eine Art Chef bei der DLRG. Und der nun rät zur Geduld: »Das Eis braucht Zeit, um tragfähig zu sein. Bei stehenden Gewässern sollte es mindestens 15 Zentimeter, bei Bächen und Flüssen sogar 20 Zentimeter dick sein.« Nicht gleich an den ersten frostigen Tagen das Eis betreten, lautet die Devise der Lebensretter. Die Rettungsschwimmer der DLRG leisten jährlich 150000 Stunden Rettungsdienst im Winter und kennen die Tücken. Grundsätzlich sollten sich kleine wie große »Eiskunstläufer« nur an bewachten Gewässern und nie alleine auf das Eis wagen. Ab und zu mal in die Zeitung schaun, rät unser Benjamin, da stehen die neuesten Nachrichten zum Thema Eisdicke und Gefahren drin.
Das Eis sendet Signale aus, die jeder erkennen sollte. Dunkle Stellen verraten: Es ist noch viel zu dünn. Hier droht Gefahr einzubrechen, also: BETRETEN VERBOTEN! Wenn das Eis knistert und knackt, am besten flach hinlegen, um das Gewicht zu verteilen und in Bauchlage in Richtung Ufer bewegen. Besonders vorsichtig muss man auf verschneiten Eisflächen und an bewachsenen Ufern sein. Ganz tückisch sind auch Seen, die von Bächen oder Flüssen durchzogen sind. An den Ein- und Ausflüssen kann innerhalb weniger Meter das Eis deutlich dünner und die Eisqualität völlig anders sein als auf dem Rest des Sees. Wer sich auf's Eis wagt, sollte sich vorher zur eigenen Sicherheit nach geeigneten Rettungsmitteln umsehen. Das kann schon ein Schlitten sein. Doch so lange das Eis nicht richtig trägt, bleibt fürs Eislaufen nur die Eisbahn. - Wenn's eine gibt!(bo)

Artikel vom 21.01.2006