Von Burgit Hörttrich und Bernhard Pierel (Foto) Bielefeld (WB). Nicht nur die Liebe geht durch den Magen, auch die Kunst. Köche sind Künstler, und Kochen ist Volksvergnügen Nr. 1. Abseits von Lafer, Mälzer, Kerner & Co. bietet das Theater Bielefeld gemeinsam mit der Tapasbar »Lorca« eine kulinarische Nacht.
Am 13. Januar erlebt die Reihe »FreitagNacht« im TAM (23 Uhr) ihre 50. Auflage. Aus diesem Anlass werden ausgewählte Rezepte und aufgekochte Texte frisch zubereitet. Unter der Regie von Küchenmeister Thorsten Richter zeigen die Schauspieler Christina Huckle, Stefan Hufschmidt, Ulrike Müller, John Wesley Zielmann und - als Gastgeber - Oliver Baierl, dass sie am Herd bestehen können. »Wir können alle kochen«, betont Ulrike Müller. Sie steuert ein Paprikacremesüppchen zum Menü bei, nachdem Oliver Baierl die Bruschetta auf den Tisch gebracht hat. Christina Huckle will mit Meeresfrüchten überraschen, Stefan Hubschmidt ist noch unentschieden, und John Wesley Zielmann sorgt mit einem Topfenstrudel für das Dessert. »Wir wollen richtig kochen, nicht nur aufwärmen«, betont Ulrike Müller, die verrät, dass bei ihrem Schauspieler-Kollegen Zielmann mitunter die selbst gemachten Nudeln auf der Wäscheleine trocknen. Sie selbst habe schon einmal in einer Aufführung von »Pünktchen und Anton« auf der Bühne kochen müssen (»Es schmeckte scheußlich!«), Zielmann zeigte sein Backtalent bereits in einem Clownsprogramm: »Hinterher gab es natürlich eine Tortenschlacht.« Kochprofi Thorsten Richter will Hilfestellung leisten und nebenbei (Koch-)Tipps geben. Zum Beispiel den: Knoblauchgeruch an den Händen lässt sich mit Kaffeesatz entfernen. Oder: Tränen beim Zwiebelschneiden lassen sich mit Zitrone bannen. Und Muscheln kann man durchaus auch in Monaten ohne »R« im Namen essen - wenn sie gut gekühlt transportiert worden sind. Zudem erfährt der geneigte Zuschauer, dass Günther Grass weiß, wie man Aale fängt, dass Johann Wolfgang von Goethe keine Kartoffeln mochte, und ähnliche Geheimnisse aus dem Küchenkabinett. Dramaturgin Monika Gysel möchte ihre Gäste zum einen unterhalten und ihnen zum anderen ein Erlebnis für alle Sinne bieten: »Anders als im Fernsehen kann man hier nicht nur zusehen, sondern auch riechen und schmecken - das Publikum soll sich wohl fühlen.« Der Abend am 13. Januar beginnt um 23 Uhr im Foyer des Theater am Alten Markt. Karten kosten 7,50 Euro.
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