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Marktbrunnen
buchstäblich
unter der Haube

Lärchenholz schützt und schmückt


Bielefeld (bp). Der Marktbrunnen ist seit gestern buchstäblich unter der Haube. Die ist aus Lärchenholz und wird von einer Spitze mit Kugel aus Messing gekrönt.
Die Abdeckung bleibt bis zum Frühjahr. Sie soll verhindern, dass der Brunnen auf dem Alten Markt in den Wintermonaten, wenn die Fontänen abgestellt sind, als Abfalleimer missbraucht wird. Und gleichzeitig soll sie auch einen optisch guten Eindruck machen.
Dafür haben Tischlermeister Nicolai Neumann aus Bad Salzuflen und seine Mitarbeiter Andreas Kampe und Martin Dienst gesorgt. Nach dem Entwurf des Architekturbüros Prof. Axel Pfeil wurde ein Modell der Haube gebaut. Neumann: »Anders als vorgeschlagen haben wir eine Abdeckung hergestellt, die sich nicht in vier, sondern acht Segmente zerlegen lässt.« Vier Teile hätten sich nicht transportieren lassen. Von innen sieht die Haube aus wie eine Dachkonstruktion. Neumann: »Sie ist verstärkt, das Holz ist widerstandsfähig. Im Laufe der Zeit verfärbt es sich gräulich.«
Gut 150 Arbeitsstunden stecken in der Konstruktion. Der Aufbau gelang aber an einem Tag. Weil künftig einmal pro Jahr auf- und einmal pro Jahr abgebaut werde ist Nicolai Neumann sicher: »Durch die Routine geht es demnächst noch schneller.« Nachdem die Messingkugel - hergestellt, poliert und gewachst von der Firma Hettland in Wüsten - aufgesetzt und innen verschraubt worden war, musste Martin Dienst noch die letzten Latten anschrauben, dann war die Abdeckung komplett.
Schon gestern konnte sich Tischler Neumann über Komplimente von Passanten freuen, die ihm bescheinigten »ein Stück ordentliches Handwerk« abgeliefert zu haben. Die Arbeit habe Spaß gemacht, sagt Neumann, eigentlich auf Fenster und Türen spezialisiert: »Einen solchen Auftrag bekommt man schließlich nicht alle Tage.«

Artikel vom 11.01.2006