Gartenbaudirektor Dr. Hans Ulrich Schmidt gestorben
Bielefeld (WB/mm). Der langjährige leitende Gartenbaudirektor der Stadt Bielefeld, Dr. Hans Ulrich Schmidt, ist am 9. Januar im Alter von 93 Jahren verstorben. Er gilt als der »Vater des Bielefelder Grüns«. In seiner 29-jährigen Amtszeit holte er die Landschaft in die Stadt, die mit ihren Parks und Grünflächen den Menschen Raum zur Entspannung und Muße bietet. Hans Ulrich Schmidt wurde am 10. März 1912 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine gärtnerische Lehre und studierte dann Garten- und Landschaftsarchitektur in Berlin. Nach der Promotion 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. 1947 berief ihn der Rat der Stadt Bielefeld als Nachfolger Paul Meyerkamps zum Gartenbaudirektor. Schmidts Hauptaufgaben bestanden in der Planung, im Ausbau, in der Pflege und der Unterhaltung der Grünflächen und der Friedhöfe. Er schuf das System des städtischen Grüns und der vielen Parkanlagen, die sich durch die gesamte Stadt bis zum Teutoburger Wald ziehen. Für sein Werk wurde er 1977 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bei der Verleihung würdigte der damalige NRW-Landwirtschaftsminister Diether Deneke Schmidt als den Mann, der »Bielefeld zur Gartenstadt gemacht hat«. »Ich bin vielleicht ein Alt-Grüner«, sagte der Verstorbene einmal schmunzelnd in einem Gespräch. Von »ökologischen Spinnereien« indes hielt er nichts. Nach seinem Verständnis sollten Grünanlagen für die Menschen da sein. Ein Schild mit der Aufschrift »Betreten des Rasens verboten« auf öffentlichen Grünflächen war für ihn undenkbar. Der fachkundige Rat des hoch geschätzten Mannes war über Bielefeld hinaus gefragt. Lange Jahre war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftspflege, Vorsitzender der Landesgruppe Westfalen und Präsidialmitglied der Deutschen Gartenbaugesellschaft. Zudem wirkte er von 1961 bis 1969 als Vorsitzender der Bundesprüfungskommission für den Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden«. Auch nach seiner Pensionierung nahm Hans Ulrich Schmidt lebhaften Anteil an der Entwicklung Bielefelds. Seine ganze Liebe galt der Familie: seiner Ehefrau Anne Marie, dem Sohn, der Tochter und den sieben Enkelkindern.
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