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»Auf diesem hohen Niveau
kann jeder jeden schlagen«

ARAT-Cup: Dieter Burdenski lobt das ausgeglichene Teilnehmerfeld

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). »Wenn wir schon an solch einem hochkarätigen Turnier teilnehmen, wollen wir auch gewinnen.« Gladbachs »Wandervogel« Karlheinz Pflipsen konnte nach der 0:3-Niederlage gegen VfL Wolfsburg im Finale um den ARAT-Cup am Montagabend in der Seidensticker Halle seine Enttäuschung nicht verbergen. »Wir hatten personell alles aufgeboten, was derzeit zur Verfügung steht. Leider hat es zum Schluss nicht ganz gereicht«.

Während die »Wölfe« um ihren Torjäger Frank Plagge ihren Erfolg stürmisch bejubelten, schauten die »Mönche« insgesamt etwas bedröppelt drein. »Kalla« Pflipsen hatte den möglich Ausgleich zum 1:1 vom Neunmeterpunkt vergeben und Torwart Peter Kleeschätzky, der von einer Jury zum besten Turnierkeeper gewählt worden war, musste im Endspiel gleich dreimal hinter sich greifen, nachdem er bis dato unüberwindbar war. An dem tüchtigen Gladbacher Schlussmann war letztlich auch Arminia im ersten Vorrundenspiel trotz einiger guter Chancen gescheitert. Gab Stefan Studtrucker ehrlich zu: »Dieser Torwart hat wirklich sensationell gehalten.«
Dass Arminia nach den beiden Vorrundenspielen mit zwei Niederlagen frühzeitig die Segel streichen musste, ärgerte auch Bremens Keeper und Veranstaltungschef Dieter Burdenski. »Durch das frühe Ausscheiden des Lokalmatadors Bielefeld litt natürlich etwas die Stimmung in der Halle.« Dennoch fand »Budde« lobende Worte für das gesamte Turnier der Traditionsmannschaften: »Ich habe selten so ein ausgeglichenes Teilnehmerfeld gesehen. Da konnte eigentlich jeder jeden schlagen.«
Betrübt war Dieter Burdenski auch über das frühe Aus von Werder Bremen. »Nachdem wir schon im Vorjahr in der Vorrrunde scheiterten, hatten wir uns diesmal so viel vorgenommen. Aber wahrscheinlich reicht bei einigen Spielern nicht mehr das Potenzial, um auf diesem hohen Niveau mithalten zu können«, ging »Budde« mit einigen Kollegen hart ins Gericht.
Am Standort Bielefeld will er als Veranstalter von Fußball-Events sehr gerne festhalten. »Eine wunderschöne Halle«, lobte der 54-Jährige die Arena an der Werner-Bock-Straße. Ob es allerdings im kommenden Jahr eine vierte Auflage dieses Turniers für Traditionsmannschaften um den ARAT-Cup gibt, ist noch nicht beschlossen. Burdenski ist sich mit Seidensticker Hallen-Chef Georg Stürz einig: »Wir sollten versuchen ein Bundesliga-Turnier nach Bielefeld zu holen. Dann hätten wir sicherlich wieder eine ausverkaufte Halle.« Die Live-Übertragung vom Turnier der Traditionsmannschaften verfolgten übrigens im Schnitt 420 000 Zuschauer. »In den Spitzenzeiten waren es 660 000«, teilte das Deutsche Sportfernsehen mit.
45 Treffer fielen in den insgesamt zehn Spielen. »Das Turnier kam nur sehr schwer in die Gänge. Dann wurde die Veranstaltung aber immer interessanter«, befand Dieter Burdenski. Die beiden ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter Manfred Führer und Manfred Uhlig mussten zwar hin und wieder ein paar Streitereien schlichten, hatten die an sich fairen Partien aber jederzeit im Griff. Obwohl an der Abendkasse keine Tickets mehr zu haben waren, blieben auf der Tribüne einige Plätze leer. »Die waren für die Jugendmannschaften reserviert, die sich für das Neunmeterschießen angemeldet hatten«, begründete Organisator Raphael Riekers.

Artikel vom 11.01.2006