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Klassiker im Kleinformat
Schon gefahren: die neue Stufenheck-Limousine Aveo von Chevrolet
Die Stufe im Heck ist im Kleinwagensegment eine Rarität. Die dereinst klassische Autoform ist einer Flut von Kombi- und Fließheckmodellen gewichen. Nicht nur für Nostalgiker, sondern für alle, die wenig Auto und viel Kofferraum wollen, liefert Chevrolet ab März die kleine Stufenheck-Limousine Aveo.4,30 Meter lang, 1,70 breit und 1,50 hoch ist der Nachfolger des viertürigen Kalos. Optisch unterscheidet sich der Aveo von den verbliebenen drei- und fünftürigen Kalos-Schwestermodellen, die in ihrer nächsten Auflage dem Aveo-Design angepasst werden sollen. Mit markant geformter Front, den großen Scheinwerfern und chromgefasstem Kühlergrill, setzt der Stufenheckler auch vorne Akzente. Von der Seite betrachtet, wirkt er ausgesprochen kompakt, um nicht zu sagen kurz.
Kompakt wirdÕs auch innen, nämlich für die Passagiere. Fünf Personen mit ihrem Gepäck will Chevrolet darin transportieren. Den Fondpassagieren wünscht man das nicht unbedingt, aber der Kofferraum ist schon beachtlich: 400 Liter Laderaumvolumen unter der Heckklappe schlucken eine Menge Transportgut.
Das Reisegepäck ist problemlos verstaut - Zeit, hinter dem Steuer und auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Dort kann man es sich durchaus bequem machen, wenn auch groß gewachsene Fahrer ihre Grenzen am Dachhimmel finden werden. Das Cockpit glänzt nicht mit Luxus, aber genau diese unkomplizierte Nüchternheit ist sympathisch. Alles lässt sich gut erreichen und erkennen, die Kunststoffoberflächen sind griffig. In dieser praktisch orientierten Umgebung kann man sich auch eine längere Reise vorstellen.
Ebenso unkompliziert ist die Wahl des Antriebs. Zwei Benziner bilden die Motorenpalette. Der 1,2-Liter-Vierzylinder leistet 72 PS (53 kW) und ist völlig ausreichend für den Weg zur Arbeit und zum Einkaufen. Flotter geht es mit dem 1,4-Liter-Motor mit 94 PS (69 kW) vorwärts. Damit und auch dank des zuverlässigen Fahrwerks lässt es sich richtig flink durch die Kurven wieseln. Eine Spaßbremse ist die 1000 Euro Aufpreis kostende Automatik, das Schaltgetriebe dagegen ist sauber abgestimmt. ESP gibt es nicht, wird aber auch nicht gebraucht. Toll ist der kleine Wendekreis, der das Gefühl der Agilität verstärkt.
Zur Markteinführung im März wird der Aveo auch in einer Flüssiggasvariante zu haben sein. In Deutschland ist das praktisch bedeutungslos, da das Tankstellennetz noch sehr löcherig ist. Aber im benachbarten Ausland ist die LPG-Säule weit verbreitet. 1990 Euro Aufpreis kostet im Aveo die Unabhängigkeit vom Öl.
Das Stufenheck mit Auto dran gibt es in der günstigsten Variante mit dem 1,2-Liter-Motor für 11 990 Euro.12 990 Euro kostet der 1,4-Liter-Aveo. Viel Komfort ist serienmäßig an Bord, zum Beispiel Klimaanlage, elektrische Fensterheber und elektrisch einstellbare Außenspiegel sowie ein CD-Radio mit MP3-Player. Die Sicherheitsbilanz ist auch in Ordnung, so sind fünf Kopfstützen und Isofix-Kindersitzbefestigungen im Preis inklusive.
Bescheiden sind die Absatzziele von Chevrolet für das Jahr 2006: 700 Aveos glaubt Günther Sommerlad, Geschäftsführer Chevrolet Deutschland, verkaufen zu können. Wenn er da mal nicht die Liebe der deutschen Autofahrer zur Hutablage unterschätztÉ
Esther Steinmeier

Nächste Woche:
Der neue Alfa Brera

Artikel vom 28.01.2006