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Fantastische Aussichten
Das »London Eye« ist mit 135 Metern Höhe Europas größtes Riesenrad
Nenne niemals das »London Eye« einfach nur Riesenrad! Denn es übersteigt mit einer Höhe von 135 Metern alles, was auf den Kirmesplätzen Europas geboten wird.
Das »London Eye« ist unvergleichlich - fast doppelt so hoch wie das Riesenrad im Wiener Prater. 30 Minuten braucht der 2100 Tonnen schwere Koloss für eine ganze Umdrehung. Wenn das Wetter gut ist, dann kann diese Zeit allerdings zur schönsten einer London-Visite werden, denn der Blick schweift bis zu 40 Kilometer in alle Himmelsrichtungen -Êund man kann alle wichtigen Gebäude der britischen Hauptstadt sehen.
Zuallererst natürlich Buckingham Palace und Downing Street 10 -Êdie Queen und Premierminister Tony Blair liegen den London-Gästen quasi zu Füßen. Hinter dem Verteidigungs- und Außenministerium erstreckt sich vorbei am Wohnsitz der königlichen Familie die Londoner Parklandschaft mit St. James Park, Green Park und Hyde Park. Die grüne Lunge der Stadt bietet all denen Erholung, die zuvor am London Eye die vornehmste englische Tugend beweisen mussten: geduldig in der Schlange stehen. Die Wartezeit kann gerade bei gutem Wetter leicht mehr als eine Stunde betragen, bis man die teuren und dennoch begehrten Tickets endlich in den Händen hält. Dann heißt es nochmal vor dem Einlass in eine der 32 Kabinen warten. Denn nur 25 Personen dürfen dort gleichzeitig hinein. Damit ist aber auch gewährleistet, dass alle Fahrgäste zu ihrem Recht kommen und die tolle Aussicht genießen können.
Den schönsten Blick hat man über die Themse zum modernen Charing Cross Bahnhof, der Waterloo Bridge und zur St. Paul's Kathedrale. In diese Richtung gelingen sogar fast alle Bilder, wenn man im Kamerasucher genau darauf achtet, keine Reflexionen des gewölbten Glases zu sehen. Mit ein wenig Probieren klappt das aber ganz gut.
Problematisch wird es beim Blick über die Westminster Bridge zum Wahrzeichen Big Ben und dem britischen Parlament - denn das liegt fast immer in ungünstigem Gegenlicht. Postkartenfotos sollte man von diesen Schnappschüssen nicht erwarten.
Nie stört übrigens das Gestänge des gigantischen, zur Jahrtausendwende eröffneten Rades. Die 32 Kabinen sind außen angebracht und frei schwebend aufgehängt, so dass man einen Moment lang schließlich glaubt, auf der Spitze des »London Eye« zu stehen.
Thomas Albertsen

Artikel vom 14.01.2006