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»stattVilla« hat
sich für Entwurf
entschieden

Bielefelder Architekt bekam Zuschlag

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die inzwischen anerkannte Genossenschaft »stattVilla« hat sich für den Entwurf des Bielefelder Architekten Thomas Daum entschieden, um ihr Projekt, das gemeinschaftliche Wohnen für Jung und Alt, zu realisieren.

Entstehen soll das Gebäude mit voraussichtlich 18 Wohnungen auf dem Grundstück an der Ecke Walther-Rathenau-/Frachtstraße im Schlachthofviertel. Das 5400 Quadratmeter große, ehemalige Fabrikgrundstück befindet sich im Besitz der Stadt.
Annedore Hof, eine der »stattVilla«-Initatorinnen, betont, man gehe davon aus, Mitte dieses Jahres mit dem Bau beginnen zu können. Vier Architekturbüros hatten Entwürfe angefertigt, die zukünftige Hausversammlung entschied sich für die Pläne von Thomas Daum, der unter anderem in Bielefeld das Gabler-Haus in Stieghorst und die Leineweberschule in Babenhausen entworfen hat. Annedore Hof: »Daums Entwurf enthält wesentliche Aspekte, die sich die künftigen Bewohner gewünscht haben: Kommunikationswege, Gemeinschaftsflächen im Außen- und Innenbereich wie Hof, Dachterrasse, Gemeinschaftsraum und ein zukunftsweisendes Energiekonzept.«
Gestern Abend diskutierten die künftigen Bewohner ihre Änderungswünsche mit dem Architekten. Ein wichtiges Ziel der Genossenschaft sei es, dass die Bewohner ihr Haus gemeinsam mit dem Architekten planen.
Das Grundstück teilt sich »stattVilla« mit der Lebenshilfe, die dort eine Kindertagesstätte und so genanntes Generationenwohnen plant.
Architekt Daum hat an der Walther-Rathenau-Straße Torgebäude, Kita, Café und Büronutzungen im Erdgeschoss geplant. Die »stattVilla« soll um einen Gemeinschaftshof entstehen. Die Wohnungen im Gebäude selbst können einen Zuschnitt nach Wunsch bekommen.
Für das Energiekonzept schlägt Daum neben der Wärmedämmung eine so genannte Bauteilaktivierung vor, bei der wasserführende Leitungen in Geschossdecken und tragenden Wänden verlegt werden - warme Wandoberflächen schaffen ein behagliches Raumklima.
Finanziert werden sollen Bau und Grundstückskauf zum einen aus Eigenmitteln, zum anderen über die Eigenheimzulage, die noch gewährt wurde und durch Bankkredite. Die Wohnungen selbst bleiben genossenschaftliches Eigentum. Ziel von »stattVilla« ist ein lebendiges Wohngebiet, denn die Gemeinschaftsräume sollen nicht nur den Bewohnern selbst als Treffpunkt dienen, sie sollen zudem für politische und kulturelle Veranstaltungen geöffnet werden.
Interessenten für das Wohnprojekt haben Gelegenheit, bei einem Treffen der »stattVilla« am Mittwoch, 1. Februar, um 19 Uhr im IBZ an der Teutoburger Straße die künftigen Bewohner kennen zu lernen und den Architektenentwurf von Thomas Daum in Augenschein zu nehmen.

Artikel vom 10.01.2006