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Beschäftigung mit Recycling

Thomas Allofs verzichtete auf zweite Karriere im Fußball

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Seine Autogramme waren begehrt wie zu seiner aktiven Zeit. Thomas Allofs, der in 350 Bundesligaspielen 149 Tore erzielte, musste oft seinen Namenszug auf Trikots, Mützen oder anderen Dingen schreiben. »Natürlich ist es schön, dass man mich noch nicht vergessen hat«, meinte der zweimalige Nationalspieler, der in der Seidensticker Halle für das Traditionsteam des 1. FC Köln auflief.

Seine größte Erfolge feierte der Rheinländer Ende der 70er Jahre, als er zusammen mit seinem Bruder Klaus bei Fortuna Düsseldorf. 1979 und 1980 Deutscher Pokalsieger und 1979 auch Finalist im Europapokal der Pokalsieger war. Mit dem 1. FC Köln wurde er Vizemeister (1989) und Torschützenkönig der Bundesliga. Während sein Bruder nach seiner aktiven Zeit eine zweite erfolgreiche Karriere im Fußball bei Werder Bremen als Manager startete, nahm Thomas Allofs einen anderen Weg. »Meine letzte Saison 91/92 erneut bei Fortuna Düsseldorf verlief alles andere als gut. Ich zog mir einen zweiten Kreuzbandriss zu und ich wurde Sportinvalide. Das hat mich sehr frustriert und zudem hatte ich eine andere Alternative«, erklärt der »kleine Allofs«. Er stieg in die Recycling-Firma seines Schwiegervaters ein. Derzeit hat das Entsorgungsunternehmen Lück & Allofs etwa 40 Mitarbeiter.
Doch natürlich kommt Allofs, der mit seiner Ehefrau Conny und den Töchtern Jennifer (20) und Pia (15) in Erkrath lebt, nicht ganz vom Fußball los. Seit drei Jahren arbeitet der 46-Jährige ehrenamtlich im Vorstand vom Regionalligisten Fortuna Düsseldorf. »Ich helfe im sportlichen Bereich mit und ich hoffe, dass er bald mit der Fortuna wieder nach oben geht«, erklärt Allofs.
Da ist er ebenso optimistisch wie bei seiner Prognose für das WM-Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft. »Wir kommen ins Halbfinale. Vielleicht wird es auch etwas mehr«, glaubt Thomas Allofs, der sich auch schon Eintrittstickets besorgt hat, um Live dabei zu sein.

Artikel vom 10.01.2006