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Gipfel der Schreibkunst

»Montblanc«-Füller sind 100 Jahre alt


Hamburg (dpa). Konrad Adenauer bot ihn John F. Kennedy an, Steffi Graf hielt ihn in Händen und Ferrari-Teamchef Jean Todt sammelt ihn aus Leidenschaft: den Montblanc-Füller. Er kommt seit hundert Jahren aus den Hamburger Produktionsstätten, keine Massenware, sondern ein mit Liebe zum Detail gefertigtes Produkt.
Heute gehört das einstige Familienunternehmen zur Richemont-Gruppe (Cartier, Piaget, A. Lange & Söhne) mit einem Umsatz von 3,7 Milliarden Euro. Mit einem Festakt feiert der Füllfederhalter-Hersteller morgen in Hamburg sein 100-jähriges Firmenjubiläum.
In den Werkshallen in Hamburg werden die Herzstücke hergestellt: Füllfederhalter. In der Federfertigung legen Goldschmiedinnen und Industriemechanikerinnen geduldig Hand an. Bis zu einem Monat kann es dauern, bis beispielsweise eine Feder fertig ist, die die markante Gravur »4810« - die Höhe des Montblanc - trägt. Der Alpengipfel ist Symbol und Warenzeichen für die Kollektionen.
Ein Klassiker ist die seit 1924 produzierte Meisterstück-Serie. »Sie war damals der Beweis, dass ein Handwerker ein Meisterstück fertigen kann«, erzählt Wolff Heinrichsdorff aus der Geschäftsführung Montblanc International. Glanzstücke sind auch limitierte Sonderauflagen. Zuchtperlen, Diamanten oder Rubine zieren die Schreibgeräte. Ein Juwel ist der mit 4810 Brillanten besetzte Füllfederhalter zum Preis von 105 263 Euro, der es 1994 als teuerstes Schreibgerät der Welt ins Guinnessbuch der Rekorde schaffte.

Artikel vom 10.01.2006