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Mozart-Marathon in Salzburg
Die Stadt feiert den 250. Geburtstag ihres berühmtesten Sohnes mit einem ganzjährigen Kulturprogramm
»Eine Erscheinung wie Mozart bleibt immer ein Wunder, das nicht zu erklären ist«, meinte einst der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe. Und wo könnte man den Geburtstag eines solchen Wunders besser feiern als dort, wo am 27. Januar vor 250 Jahren alles begann: in seiner Geburtsstadt Salzburg.
Hier entstanden viele seiner schönsten Werke, hier wurde der Grundstock seiner einzigartigen Karriere gelegt. Deshalb feiert die Stadt an der Salzach das Jubiläum mit einem ganzjährigen Kulturprogramm, das sich sehen und natürlich auch hören lassen kann. Etwa 700 Veranstaltungen bieten eine Bandbreite, die von Mozarts Opern über eine große Mozart-Ausstellung bis hin zu bildender Kunst reicht.
Das Marathon-Mozart-Jahr 2006 bringt unter anderem 55 Uraufführungen von Auftragsarbeiten, 36 Opernproduktionen, 260 Konzerte, 55 Mozart-Messen in den Altstadtkirchen sowie zusätzlich am 26. November (Cäciliensonntag) Mozart-Messen im gesamten Bundesland, acht Ausstellungen (darunter alle Mozart-Porträts im Original in Salzburg), 99 Projekte im Bereich Darstellende/Bildende Kunst sowie 400 Workshops für Kinder und Jugendliche in der Neuen Residenz und weitere 120 Kinder- und Jugendprojekte. Mit 110 Veranstaltern werden nahezu 100 Aufführungsorte im Salzburger Land bespielt.
Im Zentrum des weltweiten Interesses steht das Vorhaben der Salzburger Festspiele, vom 4. Juli bis 31. August sämtliche Opernwerke Mozarts aufzuführen und damit ein Festival der Superlative auf die Beine zu stellen. Alle Opern, von den Fragmenten bis hin zu den Meisteropern, von »Apollo et Hyacinthus« am authentischen Spielort, der Großen Universitätsaula, bis zu einer Neuinszenierung der »Zauberflöte«, werden szenisch auf die Bühne gebracht. Allein die logistische Herausforderung war atemberaubend und erforderte jahrelange, präzise Vorplanungen.
Rund um Mozarts Geburtstag, vom 20. Januar bis 5. Februar, veranstaltet die Internationale Stiftung Mozarteum ihre Mozartwoche mit der Oper »La finta giardiniera« in einer Neuinszenierung der deutschen Filmemacherin Doris Dörrie als Zentrum eines exquisiten Konzertreigens mit insgesamt 30 Orchester- und Kammerkonzerten.
Am 27. Januar feiert die Mozartstadt ihren Genius Loci zusätzlich zum hochkarätigen Programm der Mozartwoche mit einer Geburtstagsparty am Kapitelplatz bei freiem Eintritt. Um 17.30 Uhr beginnt das Fest mit Videobotschaften prominenter Persönlichkeiten und präsentiert zahlreiche Live-Acts auf der Bühne. Gespielt werden Mozarts Werke - klassisch und neu interpretiert. Um 20 Uhr erinnert stimmungsvolles Glockengeläut von den Salzburger Altstadtkirchen an die Geburtsstunde Mozarts.
Tags darauf prägen etwa 2000 Kinder und Jugendliche aus Stadt und Land Salzburg das Fest in der Altstadt unter dem Motto »Musik bewegt - Musik belebt«. In den schönsten Sälen rund um den Dom, in der Alten Residenz und der Universität wird musiziert, getanzt, gesungen, Theater gespielt, gejazzt und gegroovt.
Das Programm von »Pfingsten + Barock« (2. bis 5. Juni) konzentriert sich erstmals nicht mehr ausschließlich auf barocke Musik. In fünf Konzerten widmen sich Dirigenten wie Claudio Abbado, Ton Koopman oder Ivor Bolton mit Ensembles wie dem Amsterdam Baroque Orchestra, Mozarteum Orchester oder dem eigens von Abbado gegründeten Orchestra Mozart dem Thema »Wege zu Mozart« mit Werken von Zeitgenossen oder Vorgängern des Komponisten.
Unter dem Titel »Kontracom« hat das Generalsekretariat Mozart 2006 gemeinsam mit dem Altstadtverband Salzburg vom 12. Mai bis 16. Juli ein Veranstaltungs-Paket für Freunde der Avantgarde geschnürt. Max Hollein, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, und Tomas Zierhofer-Kin, Intendant des Niederösterreichischen Donaufestivals, werden als Kuratoren internationale Projekte für bildende Kunst und neue Klangwelten in der Altstadt initiieren. Der Bogen reicht von innovativer Klangkunst über Installationen im Stadtraum bis zu Environments an markanten Orten der Altstadt.
»In die Seele geprägt« heißt das Herbst-Festival vom 22. Oktober bis 5. November, das sich der Sakralmusik von Mozart widmet. Bei freiem Eintritt sind in den berühmtesten Salzburger Kirchen Kirchenmusik- und Orgelkonzerte zu hören.
Ein ganzjähriges Geburtstagsfest für Mozart in Form einer großen Ausstellung richtet das Salzburger Museum Carolino Augusteum in Kooperation mit dem Generalsekretariat Mozart 2006 aus. Am Vorabend zu Mozarts Geburtstag wird die Ausstellung »Viva! MOZART« am neuen Museumsstandort in der umgebauten Neuen Residenz am Mozartplatz eröffnet und bis 7.Januar 2007 zu sehen sein. Zehn Themenschwerpunkte rund um Mozart mit Leihgaben aus aller Welt werden zeitgemäß aufbereitet und multimedial präsentiert.
Jedem Salzburg-Besucher wird über das ganze Mozart-Jahr verteilt die Gelegenheit geboten, an stimmungsvollen Konzerten mit hochkarätigen Ensembles teilzuhaben. Das Mozarteum Orchester sowie die Salzburg Chamber Soloists geben zwischen Februar und November dreißig Sonderkonzerte unter dem Motto »Best of Mozart«.
Mit speziellen Packages zum Mozart-Jahr will die Tourismuswirtschaft in Salzburg einen Anreiz schaffen, die Veranstaltungen zu Mozarts Geburtstag in Salzburg zu erleben. Die Reiseveranstalter bieten individuelle Bausteine an. Dazu zählt etwa ein »Best of Mozart«-Konzert des Mozarteum Orchesters kombiniert mit der großen Mozart-Ausstellung »Viva! MOZART« und einer Mozart-Oper im Salzburger Landestheater. Informationen gibt es im Internet unter www.bestofmozart.info.
Außerdem hat das Generalsekretariat Mozart 2006 mit »Mozart4kids« eine eigene Programmleiste für Kinder erarbeitet, die vor allem das aktive Mitwirken und die Kreativität in den Vordergrund rücken.
Als echtes Familienangebot gilt auch das Salzburger Marionettentheater, das im Mozart-Jahr unter dem Motto »Eine Stunde mit Mozart - Best of Mozart« ein Spezialprogramm anbietet. Thomas Trappmann / hey
www.mozart2006.net

Artikel vom 21.01.2006